CPUs und Grafikkarten dollarbedingt teurer

Auch heuer lebt das Komponenten-Business vom schnellen Technologiewechsel. Neue Mainstream-CPUs und Top-Grafikkarten sollen ab Jahresmitte den Absatz forcieren. Aktuell ziehen bei guter Nachfrage und VerfĂĽgbarkeit die Preise dollarbedingt an. DDR-RAMs wurden seit Dezember um bis zu 20 Prozent teurer.

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Von
  • Karl Fröhlich

Die HEKs steigen. Fast alle Komponenten kaufen Reseller teurer ein, als vor dem Jahreswechsel. "Jedoch ist das nicht auf die Hersteller zurückzuführen, sondern dem starken Dollar geschuldet", erklärt Peter Zorn, Leiter Einkauf Festplatten und Komponenten bei B.Com. Der Absatz ist im Allgemeinen gut bis sehr gut, wobei sich Prozessoren und Grafikkarten derzeit mit am besten verkaufen.

Neue CPU-Technologien sollen das Geschäft ankurbeln

"Über die Verfügbarkeit bei CPUs können wir nicht klagen, obwohl sie seit Anfang Januar leicht nachgelassen hat", sagt Zorn. "Die Preise sind dollarbedingt etwas nach oben gegangen."

Laut Ilgonis Inspeters, Leiter Business Unit Komponenten bei Tech Data, verkaufen sich die Sandy-Brigde-Prozessoren aktuell am besten: "Eine Änderung ist bis zum Launch von Intels Ivy-Bridge-CPUs nicht zu erwarten." Die nächste Generation soll voraussichtlich im April auf den Markt kommen. Über das Jahr hinweg soll sich im Mainstream-Bereich der Sockel 1155 als führende Architektur entwickeln sowie LGA2011-CPUs und Mainboards mit X79-Chipsatz in der Highend-Klasse.

Im heise Preisradar sinkt der durchschnittliche Verkaufspreis gegenĂĽber der Vorwoche um nicht ganz zwei Prozent auf 124,88 Euro (brutto). Der meistgesuchte Prozessor ist in der KW 3 Intels Core i5-2500K (189,90 Euro brutto), gefolgt vom i7-3930K (536,91 Euro).

Grafikkarten-Markt startet gut ins Jahr 2012

Das Grafikkartenjahr beginnt mit einigen Neuvorstellungen. "Anfang 2012 kommt die Radeon 7000er Serie von AMD", erläutert Andreas Dudda, Leiter der BU Components & Software bei Devil. "Ab dem zweiten Quartal kommt Nvidia mit der Kepler-Serie. Diese beiden Innovationen werden den Markt dieses Jahr bestimmen."

"Bei beiden Chip-Herstellern geht es um die Top-of-the-Line-Produkte für Preispunkte weit über einem HEK von 300 Euro", konstatiert Tech-Data-Manager Inspeters. "Highrunner bleiben weiterhin die Produkte bis zu einem HEK von 150 Euro." Damit erzielen Händler und Endkunde das beste Preis/Leistungs-Verhältnis.

"Die Nachfrage nach Grafikkarten ist bislang hoch, tendenziell sogar noch ausgeprägter als im Dezember", erklärt Marc Willems, Produktmanager Einkauf bei B.Com. "Die Verfügbarkeit ist stark herstellerabhängig und variiert dadurch von sehr gut bis dürftig." Auch hier kaschiert der Dollarkurs die eigentlich leicht fallenden Preise.

Der durchschnittliche Verkaufspreis ist im Vergleich zur Vorwoche um ĂĽber fĂĽnf Prozent auf 232,92 Euro gestiegen. Die vier meistgesuchten Grafikkarten sind im heise Preisradar allesamt Boards mit Radeon-HD-7970-Chip mit Verkaufspreisen zwischen zirka 483 bis 544 Euro.

Speicherpreise ziehen spĂĽrbar an

Die Preise fĂĽr DDR-RAMs stabilisieren sich nach oben. Seit Anfang Dezember ist der HEK zum Teil ĂĽber 20 Prozent gestiegen.

Die Nachfrage nach Speichermodulen bezeichnet die Distribution als mehr oder weniger zufriedenstellend. Heißt: Sie könnte besser sein. Die Verfügbarkeit ist generell gut, in den letzten Wochen gab es nur minimale Verzögerungen. Die HEKs haben sich seit dem Jahreswechsel größtenteils um rund zehn bis 20 Prozent nach oben entwickelt. In dieser Woche tendieren die Händlerpreise seitwärts.

Die Preissteigerung war dringend notwendig: "Insgesamt konnten wir in 2011 ein stabiles Speichergeschäft verzeichnen", sagt Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution. "Die Preise sind im Laufe des Jahres allerdings auf ein sehr niedriges Niveau gefallen. Es sind zwar neue Technologien im Anmarsch, allerdings erwarten wir für 2012 derzeit keine maßgeblichen technischen Änderungen."

"Im Hinblick auf die Technologien werden sich vier und acht GByte basierende DDR3-Module immer mehr etablieren", erklärt Andreas Grund, Absatzmanager CPU und Memory bei Devil. "2-GByte-Speicher spielen in Zukunft wohl nur noch eine untergeordnete Rolle. PCs in der Ausstattung mit acht bzw. 16 GByte DDR3-RAMs werden sich durchsetzen."

"Bei DDR3-Memorys entwickeln sich 1333- und 1600-Produkte zum Mainstream – sowie 1866 MHz zum Gaming-Standard", meint Markus Harbach, Leiter Einkauf bei Wave. "Zudem werden wir neue Speicherbreiten von bis zu 2400 MHz sehen. Außerdem sollte der Handel auf neue 8-GByte-Module sowie 8-GByte-Kits (DDR3) achten." Zum Jahresende erwartet die Distribution die ersten DDR4-Module. Als Hersteller werden vor allem von Micron und Samsung genannt.

Mehr Infos

Bei der Preisbeobachtung unterstĂĽtzten uns:

Also-Actebis AG
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ecom GmbH
Ingram Micro GmbH

Die Verkaufspreise sind in der KW 3 allerdings wieder stark eingebrochen: Kauften Endkunden in der Vorwoche im Schnitt noch für fast 49 Euro ein, beträgt der durchschnittliche VK nun nur noch 39,89 Euro. Dies ist ein Preisverfall von über 22 Prozent. Zu den meistgesuchten Modulen gehören die 8-GByte-Kits (DDR3-1333) von Teamgroup (28,60 Euro) und G.Skill (30,94 Euro). Für die kommenden Wochen erwarten Marktbeobachter weiterhin ein anhaltendes auf und ab, mit eher abnehmender Tendenz bei den Händlerpreisen. (gs)