Der Notebook-Pentium kehrt zurück

Zwischen Core 2 Duo und Celeron M packt Intel eine dritte Mobilprozessor-Reihe mit dem Namen Pentium Core Duo.

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Gerade erst hat Intel seine Kundschaft davon überzeugt, dass der Pentium ein alter, überholter Prozessor sei und dass der Core-Architektur die Zukunft gehört, da taucht auf einmal wieder ein Pentium für Notebooks auf: der Pentium Dual Core T2060. Allerdings muss man keine Befürchtungen haben, alte Hüte wie einen Pentium D mit Netburst-Architektur angedreht zu bekommen. Im Pentium Dual Core T2060 steckt durchaus halbwegs moderne Technik: ein auf 1 MByte L2-Cache abgespeckter Yonah-Kern (Kennung 6EC) mit 1,6 GHz Taktfrequenz und FSB533-Kopplung zum Chipsatz, aber ohne 64-Bit-Befehlserweiterung und ohne die Virtualisierungstechnik VT. Yonah ist der Vorgänger des Merom-Kerns des aktuellen Core 2 Duo.

Damit ist der Pentium Dual Core zwischen einerseits dem Core Duo und Core 2 Duo und andererseits dem Celeron M angesiedelt. Er hat wie die Core-Prozessoren zwei Kerne, aber einen kleineren L2-Cache, langsameren Frontside-Bus und niedrigeren Kerntakt als diese. Auch der Core Solo arbeitet etwas schneller, hat er doch wie der Core Duo den größeren L2-Cache. Dem Celeron M mit ebenfalls FSB533 und 1 MByte L2-Cache hat er den zweiten Kern voraus. Tatsächlich stimmt somit die namentliche Nähe zum Core-Vorgänger Pentium M: Dessen Dothan-Kern lief ebenfalls mit 1 MByte L2-Cache und FSB533. Zur Core-Architektur zählt der Pentium Dual Core damit wie auch der Core Duo nicht, denn diesen Namen behält Intel den Prozessoren mit Merom-, Conroe- und Woodcrest-Kern vor.

Der Anwender erhält mit dem Pentium Dual Core jedenfalls einen guten Mobilprozessor mit zwei Kernen, der bei vielen Anwendungen tatsächlich eine Geschwindigkeit zwischen Celeron M und Core 2 Duo erreichen dürfte. Bei einigen Single-Threaded-Anwendungen arbeitet allerdings ein Celeron M mit höherem Takt (beispielsweise der Celeron M 450 mit 2 GHz) schneller, bei einigen Multi-Threaded-Anwendungen dürfte wiederum der Pentium Dual Core einen Core Solo T1300 (ein Kern, 1,66 GHz) ausstechen.

So richtig einfach macht es Intel den Kunden mit diesen schlecht dokumentierten Prozessoren allerdings nicht. Schon der im Juni eingeführte Core Duo T2050 (1,6 GHz, 2 MByte L2-Cache, FSB533, Yonah-Kern) findet bei Intel nur an wenigen Stellen Erwähnung.

Der Pentium Dual Core T2060 ist schon in einigen Notebooks zu finden, beispielsweise im Fujitsu Siemens Amilo Pro V3515, HP Pavilion G5000, LG Electronics F1 oder Toshiba Satellite A100. Die Hinweise mancher Händler oder Preissuchmaschinen auf einen Core oder Core 2 Duo T2060 darf man für Tippfehler halten. (jow)