AMD schreibt wieder rote Zahlen

Nachdem das Unternehmen eigentlich aus dem Gröbsten heraus zu sein schien, fiel im Schlussquartal aufgrund hoher Abschreibungen bei Globalfoundries ein Verlust von 177 Millionen Dollar an.

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  • dpa

Rote Zahlen beim Chiphersteller AMD: Nachdem das Unternehmen eigentlich aus dem Gröbsten heraus zu sein schien, fiel im Schlussquartal ein Verlust von unterm Strich 177 Millionen Dollar an (136 Mio Euro). Im Vorjahreszeitraum hatte hier noch ein Gewinn von 375 Millionen Dollar gestanden. Grund für den Absturz waren hohe Abschreibungen auf die Produktionstochter Globalfoundries sowie Umbaukosten. Ohne diese Belastungen, so rechnete AMD am Dienstag vor, wäre ein Plus herausgekommen.

Der Umsatz stieg um 2 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten allerdings mit einem besseren Abschneiden gerechnet. Nachbörslich fiel die Aktie um 2 Prozent. Bei PC-Prozessoren muss AMD mit der Übermacht des Marktführers Intel fertig werden. Das hatte in den Vorjahren immer wieder für Verluste gesorgt.

Es ist auch nicht das erste Mal, dass Globalfoundries mit dem wichtigen Standort Dresden die Zahlen von AMD verhagelt. Schon im dritten Quartal hatten Produktionsprobleme bei dem Auftragsfertiger die Auslieferung neuer Prozessoren behindert.

Der Intel-Konkurrent, der stabil etwa ein Fünftel des weltweiten Chip-Marktes hält, hat harte Jahre mit hohen Verlusten und Führungsproblemen hinter sich. Im Herbst übernahm Rory Read vom chinesischen Computer-Hersteller Lenovo die Konzernspitze. Er muss unter anderem mit dem allgemein schwachen PC-Geschäft und dem andauernden Preiskampf fertig werden. Intel ist ein harter Konkurrent mit größeren Ressourcen, der schließlich auch in den boomenden Markt für mobile Geräte vorstoßen will.

Im gesamten Jahr 2011 legte der AMD-Umsatz um 1,1 Prozent auf 6,57 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn lag bei 491 Millionen Dollar nach 471 Millionen vor einem Jahr.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei AMD
in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 1.092 Mio. 189 Mio.
2/00 1.170 Mio. 207 Mio.
3/00 1.210 Mio. 408 Mio.
4/00 1.175 Mio. 178 Mio.
1/01 1.190 Mio. 125 Mio.
2/01 985 Mio. 17,4 Mio.
3/01 766 Mio. -187 Mio.
4/01 952 Mio. -15,8 Mio.
1/02 902 Mio. -9,2 Mio.
2/02 600 Mio. -185 Mio.
3/02 508 Mio. -254 Mio.
4/02 686,4 Mio. -853,7 Mio.
1/03 714,6 Mio. -146,4 Mio.
2/03 645 Mio. -140 Mio.
3/03 954 Mio. -31 Mio.
4/03 1.206 Mio. 43 Mio.
1/04 1.236 Mio. 45 Mio.
2/04 1.262 Mio. 32 Mio.
3/04 1.239 Mio. 42,8 Mio.
4/04 1.264 Mio. -29,96 Mio.
1/05 1.227 Mio. -17,0 Mio.
2/05 1.260 Mio. 11,0 Mio.
3/05 1.523 Mio. 76,0 Mio.
4/05 1.840 Mio. 95,6 Mio.
1/06 1.330 Mio. 185 Mio.
2/06 1.220 Mio. 88,8 Mio.
3/06 1.327 Mio. 134,5 Mio.
4/06 1) 1.773 Mio. -574 Mio.
1/07 1.233 Mio. -611 Mio.
2/07 1.309 Mio. -600 Mio.
3/07 1.632 Mio. -396 Mio.
4/07 1.773 Mio. -1.772 Mio. 2)
1/08 1.505 Mio. -358 Mio. 3)
2/08 1.349 Mio. -1.189 Mio.
3/08 1.585 Mio. -69 Mio.
4/08 1.162 Mio. -1.424 Mio.
1/09 1.177 Mio. -416 Mio.
2/09 1.184 Mio. -330 Mio. 4)
3/09 1.396 Mio. -128 Mio.
4/09 1.646 Mio. 1.181 Mio. 5)
1/10 1.574 Mio. 257 Mio.
2/10 1.653 Mio. -43 Mio.
3/10 1.620 Mio -118 Mio.
4/10 1.650 Mio. 375 Mio.
1/11 1.610 Mio. 510 Mio. 6)
2/11 1.574 Mio. 61 Mio.
3/11 1.690 Mio. 97 Mio.
4/11 1.690 Mio. -177 Mio.
1) Anteil des ATI-Umsatzes: 398 Mio. US-Dollar. Im Nettoverlust sind u. a. 550 Mio. US-Dollar Kosten durch die Übernahme des Grafikchipherstellers enthalten.
2) Enthält einmalige Belastungen von 1.675 Millionen US-Dollar aus einer Wertberichtigung der ATI-Übernahme.
3) Enthält einmalige Belastungen von 50 Millionen US-Dollar durch die ATI-Übernahme
4) Enthält Einmalgewinne aus dem Verkauf abgeschriebener Vermögenswerte.
5) Enthält Zahlungen aus dem Vergleich im Rechtsstreit mit Intel
6) mit Neubewertung der Globalfoundries-Anteile

(cp)