Tim Cook über iPhone- und iPad-Rekorde

Der Apple-Chef hat sich am Dienstagabend gegenüber Analysten zu den neuerlichen Rekordquartalszahlen geäußert.

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Tim Cook hat allen Grund zur Freude: Das erste vollständige Quartal, in dem der Nachfolger des verstorbenen Apple-Mitbegründers Steve Jobs alleiniger Chef des Computerkonzerns war, brachte auch gleich ein neues Rekordergebnis. Nach Bekanntgabe der Zahlen am Dienstagabend mitteleuropäischer Zeit trat Cook zusammen mit Apple-Finanzchef Peter Oppenheimer wie üblich zu einem Conference Call mit Analysten an. Mac & i fasst die interessantesten Aussagen zusammen.

  • Apples Bestände an Barmitteln und kurzfristig verfügbaren Investments wachsen weiter. Insgesamt 38 Milliarden Dollar wurden im Gesamtjahr in die Kriegskasse eingezahlt, die Summe beläuft sich mittlerweile auf fast 100 Milliarden Dollar. Beim Conference Call sagte Finanzchef Oppenheimer, Apple diskutiere "aktiv" über Verwendungsmöglichkeiten. Steve Jobs hatte etwa eine Dividendenzahlung stets abgelehnt, unter Tim Cook wird das Thema zumindest debattiert.
  • Das iPod-Geschäft schrumpft erwartungsgemäß. Mit 15,4 Millionen Geräten wurden 4 Millionen Stück weniger verkauft als noch im Vergleichsquartal des Vorjahres, die 11 Jahre alte Produktlinie erlebt damit einen Rückgang um 21 Prozent. Trotzdem seien die Verkäufe "über unseren Erwartungen" gewesen, hieß es von Cook und Oppenheimer. Der iPod habe immer noch einen MP3-Spieler-Marktanteil von 70 Prozent, mehr als die Hälfte der verkauften Geräte seien iPod-touch-Modelle mit iOS.
  • Das "Hobby" Apple TV beginnt sich zu lohnen: Im Weihnachtsquartal wurden immerhin 1,4 Millionen Einheiten der Multimedia-Box verkauft. Damit sind 4,2 Millionen iOS-basierte Apple-TV-Geräte im Markt, seitdem Apple im September 2010 mit dem Absatz der aktuellen Version begonnen hatte.
  • Tim Cook zufolge hat Apples Internet-Dienst iCloud mittlerweile 85 Millionen Nutzer. Der Computerkonzern sehe darin "eine Strategie für das nächste Jahrzehnt". Immer mehr User hätten das Bedürfnis, Große Teile ihrer Inhalte an einer zentralen Stelle zu verwalten, über mehrere Geräte hinweg. Es ist unklar, ob Apple auch MobileMe-Nutzer mitzählt oder nur tatsächlich zu iCloud migrierte Accounts.
  • Der Apple-Chef glaubt weiterhin, dass das Tablet-Geschäft den PC-Markt schnell überholen könne. 2011 sei nun schon "das zweite Jahr des iPad" in Folge gewesen. "Wir werden in diesem Bereich weiter unglaublich innovativ sein." Den Wettbewerb, allen voran Amazons günstiges 7-Zoll-Tablet Kindle Fire, sieht Cook gelassen. Er habe nach Verkaufsstart des Kindle keine Auswirkungen in den iPad-Verkaufszahlen bemerkt.
  • Das israelische Flashspeicher-Start-up Anobit wird in Apples Hardware-Abteilung integriert. Man sei "sehr froh", diese technischen Talente angeworben zu haben, sagte Cook. Anobit dürfte aber auch Standorte in Israel behalten.
  • Apples Schnellbezahlverfahren Easypay, bei dem man per iPhone diverse Produkte direkt auf dem Gerät begleichen und dann mitnehmen kann, soll den Apple Retail Stores dabei geholfen haben, im Durchschnitt 43 Prozent mehr Umsatz und 45 Prozent mehr Besucher angezogen zu haben.
  • Apple hat App-Store-Entwicklern mittlerweile mehr als vier Milliarden Dollar ausgezahlt.
  • Weitere Details, die am Rande des Conference Call bekannt wurden: Apple hat mit seinen 37 Millionen iPhones die 35 Millionen Smartphones, die Samsung zuletzt für das Quartal vorhergesagt hatte, überholt, die letzten drei Monate waren das bislang beste Umsatzquartal eines US-Technikkonzerns überhaupt und Apple hat an Computer-Gerätestückzahlen nun auch HP überholt, wenn man Tablets mitzählt.
  • [Update:] Die iPhone-4S-Nachfrage in China sei "atemberaubend", betonte Cook. Zu einem möglichen neuen Mobilfunkpartner für den "extrem wichtigen" chinesischen Markt wollte sich der Apple-Chef allerdings nicht äußern – China Unicom bleibe ein sehr entscheidender Partner. Der chinesische Verkaufsstart erfolgte erst im Januar 2012 und zählt damit nicht mehr zum Weihnachtsquartal 2011.
  • [Update 2:] Apple hat laut Cook bis jetzt insgesamt 315 Millionen iOS-Geräte, also iPhone, iPad und iPod touch, verkauft. Davon seien 62 MIllionen erst im letzten Quartal hinzugekommen.

(bsc)