"Inside Apple": Reportagebuch verspricht HintergrĂĽnde
Der "Fortune"-Redakteur Adam Lashinsky will in seinem neuen Werk einige Geheimnisse aus Cupertino lĂĽften.
Zuletzt war "Inside Apple", das neue Buch des Fortune-Journalisten Adam Lashinsky, in der Apple-Szene fast so heiĂź ersehnt worden wie vor einigen Monaten Walter Isaacsons offizielle Steve-Jobs-Biografie: Seit gestern ist das 240 Seiten starke Werk in den USA offiziell verfĂĽgbar, nachdem in den letzten Tagen immer wieder AuszĂĽge durchgesickert waren.
Während Isaacson direkten Zugang zu Jobs und seinen Weggefährten hatte, bedient sich Lashinsky bei seiner Reise in die Innenwelt von Cupertino klassischen Reportertugenden: Er sprach vor allem mit ehemaligen Mitarbeitern und Managern des Unternehmens und versuchte, so an die Details zu kommen. Apple selbst half dem Journalisten dagegen nicht – immerhin hat Cupertino bislang aber nichts dagegen, "Inside Apple" auch via iBookstore zu verkaufen.
(Bild:Â Apple)
Das Buch ist eine durchaus unterhaltsame Sammlung von Details, die man entweder noch nicht oder nicht in dieser Tiefe kannte. So geht Lashinsky auf die Rolle von iOS-Chef Scott Forstall ein, der offenbar ziemlich offensiv versucht hat, sich als Nachfolger von Steve Jobs ins Gespräch zu bringen. Jobs selbst soll zu Lebzeiten viel an Forstalls Arbeit gelegen habe: "Ich lasse ihn nicht aus dem Büro", zitiert Lashinsky des Apple-Mitbegründer im Zusammenhang mit der Frage, ob Forstall und andere Apple-Manager im Verwaltungsrat anderer Firmen arbeiten sollten.
Zum Thema Apple und Wohltätigkeit berichtet der Autor, Jobs habe es für sinnvoll erachtet, den Wert der Apple-Aktie zu erhöhen, damit die Aktionäre dann wiederum spenden könnten. Direktspenden durch den Konzern lagen ihm dagegen nicht. Sein Nachfolger Tim Cook sieht das anders: Er führte ein "Charity Matching" ein, bei dem Apple pro Jahr bis zu 10.000 US-Dollar pro Mitarbeiter für wohltätige Zwecke dazu gibt.
Interessante bis offensichtliche Einzelheiten nennt Lashinsky auch zu Apples PR-Strategie, bei der stets nur bestimmte Personen mit der Presse reden dürfen, um die Botschaft klar zu halten. Auf die Recherchen des Fortune-Mannes geht außerdem die Information zurück, dass Apple einen eigenen geheimen Saal in Cupertino vorhält, in dem Jony Ive und sein Designteam Verpackungen neuer Produkte testen. Das dürfte Apple-Kenner aber kaum überraschen.
Ob es eine deutsche Fassung von "Inside Apple" geben wird, ist derzeit noch unklar. (bsc)