Mobilfunk-Angebot für Schwule und Lesben unterstützt die Community

25 Prozent des Gewinns beim Mobilfunkangebot GAYmobile für Lesben und Schwule sollen an Projekte der Homosexuellen-Community fließen.

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GAYmobile nennt sich ein neuer Mobilfunk-Anbieter in Dänemark, der in erster Linie Lesben und Schwule als Kunden gewinnen möchte. 25 Prozent des Gewinns sollen zurück in die Homosexuellen-Community fließen. Diese Zuwendungen, die zum Beispiel für politische Aktivitäten an den nationalen Schwulen- und Lesben-Verband oder spezielle Sportveranstaltungen gehen, sollen ohne unmittelbaren, auf die einzelnen Projekte bezogenen Werbeeffekt erfolgen, betonte Thomas Bilgram gegenüber heise online. Bilgram ist CEO und einziger Mitarbeiter von GAYmobile – und selbst das nur im Nebenberuf. Hauptberuflich arbeitet er als Manager bei einem IT-Unternehmen. Er zeigt sich für weitere Anregungen aus der Community zur bestmöglichen Verwendung seiner Spenden offen. "Sie könnten das gleiche Bier in jeder beliebigen Bar bekommen. Trotzdem gehen viele Schwule in Gay-Bars", meinte Bilgram, "So ähnlich ist das mit unserem Mobilfunk-Angebot."

Die Tarife des Prepaid-Angebots entsprechen denen von CBB Mobil: Eine Grundgebühr gibt es nicht, die sekundengenau abgerechneten Inlandstelefonate kosten 69 Öre/Minute (umgerechnet gut 9 Cent) plus 25 Öre (gut 3 Cent) für den Rufaufbau. Inlands-SMS werden mit 19 Öre (rund 2,5 Cent), MMS mit 1,99 Kronen (rund 27 Cent) vergebührt. GPRS-Datenübertragung wird KByte-genau abgerechnet und kostet knapp 10 Kronen/MByte (rund 1,34 Euro). CBB übernimmt auch die technische Abwicklung, Kundendienst und Abrechnung. Genutzt wird das Mobilfunknetz von Sonofon. Bilgram schätzt, dass es in Dänemark etwa 250.000 Homosexuelle gibt. In einem Jahr möchte er etwa 40.000 Kunden haben. Dazu sollen auch Inhaltsangebote beitragen, die "aus einem homosexuellen Blickwinkel gestaltet werden. Zum Beispiel finden heterosexuelle Frauen andere Dinge an Männern attraktiv, als schwule Männer", erklärte Bilgram.

Der Kreativität bei der Gestaltung neuer zielgruppenspezifischer Mobilfunk-Angebote scheinen keine Grenze gesetzt. CBB Mobil betreut mit kvinders.net bereits eine speziell auf weibliche Kundschaft ausgerichtete Marke. In den Niederlanden gibt es mit PePtalk einen Anbieter, der mit dem Slogan "Pep your addiction" wirbt und zunächst eine Hanfpflanze im Logo hatte. Und auch in Deutschland startete E-Plus ein spezielles Angebot für türkisch sprechende Kunden. All diese Angebote sind aber nicht wie das dänische GAYmobile mit einem teilweise gemeinnützigen Zweck verbunden. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)