Suse Linux Enterprise 10 ist da

Mit Suse Linux Enterprise Server 10 und Suse Linux Enterprise Desktop 10 stehen nun neue Releases von Novells Linux für den Unternehmenseinsatz zur Verfügung.

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Von
  • Alexandra Kleijn

Zum zuletzt angekündigten Veröffentlichungstermin hat Software-Hersteller Novell jetzt sowohl Suse Linux Enterprise Server (SLES) als auch Suse Linux Enterprise Desktop (SLED) in Version 10 offiziell freigegeben. Beide Produkte teilen sich die Codebasis mit der im Mai erschienenen Community-Variante Suse Linux 10.1, die vor wenigen Tagen in Opensuse   umbenannt wurde.

Erstmals in der Servervariante von Suse Linux Enterprise inbegriffen ist die Unterstützung der Virtualisierungslösung Xen 3.0. Allerdings sind bis zum für Ende dieses Jahres geplanten Service Pack 1 vorerst nur SLES-10-Gastsysteme möglich. Danach sollen neben SLES 10 die Vorgängerversion SLES 9, der Suse Linux Enterprise Desktop 10 und auch Windows unterstützt werden.

Auch Konkurrent Red Hat will den freien Hypervisor Xen in die kommende Version seines Red Hat Enterprise Linux (RHEL) integrieren. Obwohl eine erste Beta noch für diesen Monat geplant ist, wird das final Release voraussichtlich im Dezember erscheinen. IBM indes hat schon angekündigt, das neue Suse Linux Enterprise 10 mitsamt Xen auf seinen x86-Systemen und Blade-Servern zu unterstützen.

Mit dem neuen Release will Novell seine Rolle als Linux-Anbieter im Unternehmensumfeld weiter ausbauen und gegenüber dem Rivalen Red Hat, der zumindest in den USA eine größere installierte Basis hat, aufholen. Die auf dem Software-Verteilungstool Red Carpet basierende Softwareverwaltung Zenworks Linux Management (ZLM) und die Wahl von GNOME statt dem traditionell von Suse bevorzugten KDE als Standard-Desktop zeugen vom Einfluss von Ximian, das Novell 2003 übernommen hatte.

Die Ursprünge von Suse Linux Enterprise liegen in der deutschen Distribution Suse Linux des Nürnberger Herstellers Suse, der ebenfalls 2003 unter die Fittiche von Novell kam und den Start von Novells Kurswechsel im Markt für Betriebssysteme markierte. Groß geworden war das Unternehmen mit Hauptsitz in Utah mit dem Netzwerk-Serversystem Netware, das seit dem Siegeszug von Windows NT und dessen Nachfolgern seinen Marktanteil immer mehr schwinden sieht.

Mit dem auf SLES aufsetzenden Open Enterprise Server, der sowohl auf Basis eines Linux- als auch eines Netware-Kernel funktioniert, will Novell zudem seinen bestehenden Netware-Kunden eine sanfte Migration nach Linux ermöglichen.

Novell bietet Suse Linux Enterprise Server 10 auf Subskriptionsbasis an und unterscheidet dabei zwischen Mainframe- und Nicht-Mainframe-Servern. Außerdem können Kunden sich mit Basic, Standard und Priority für drei verschiedene Wartungs- und Supportverträge entscheiden. Die Preise fangen bei 349 US-Dollar pro Server und Jahr an. Für virtuelle Server fallen keine Kosten an. Der Linux-Desktop schlägt mit 50 US-Dollar pro Jahr oder 125 US-Dollar für drei Jahre zu Buche. (akl)