Mobiler Terahertz-Scanner sorgt für Diskussionen

Mit einem "Drive-by Gun Scan" will die New Yorker Polizei Verdächtige berührungslos durchsuchen.

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Mit einem mobilen Terahertz-Scanner will die New Yorker Polizei künftig versteckte Waffen entdecken und so schneller aus dem Verkehr ziehen. Die Methode soll nach den Plänen der Behörde bald als sichere Alternative zum Durchsuchen verdächtiger Personen dienen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Der neue Scanner soll es ermöglichen, Verdächtige zu scannen, während die Polizeibeamten in ihrem Wagen sitzen bleiben.

Das als "Drive-by Gun Scan" vorgestellte Verfahren kann bis zu einer Entfernung von 4,5 Metern Gegenstände wie Pistolen oder Messer orten. Das Gerät misst die Terahertz-Wellen, die von Menschen abgestrahlt werden, und die Textilien, Plastik oder Papier durchdringen. Objekte aus Metall, die als Leiter für diese Wellen undurchlässig sind, zeichnen sich dagegen auf dem Wärmebild des Menschen mehr oder weniger deutlich ab. Die Reichweite des Scanners soll nun auf 23 Meter ausgedehnt werden. Möglich werden soll das durch eine Forschungskooperation zwischen New Yorker Polizei und dem Pentagon.

Bürgerrechtler kritisieren allerdings, dass bereits jetzt vor allem Farbige und Latinos durchsucht werden: Von den knapp 600 000 Menschen, die 2010 in New York angehalten und abgetastet worden sind, waren 87 Prozent dieser Herkunft, so das Center for Constitutional Rights in New York. Eine geheime Durchsuchung potenziell verdächtiger Personen ohne deren Wissen würde diesen Anteil wahrscheinlich noch einmal in die Höhe treiben.

In Deutschland sind Forschungsarbeiten an einer passiv arbeitenden "Teracam" im Rahmen des Verbundprogramms "Forschung für die zivile Sicherheit" bis 2010 gefördert worden. Resultate zu dem Projekt liegen bislang jedoch nicht vor.

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(bsc)