One Laptop per Child: Zweites XO-Vorserienmodell produziert

Quanta Computer hat mehrere hundert B2-Modelle des vorrangig für Kinder in Entwicklungs- und Schwellenländern gedachten Mobil-Computers XO zusammengebaut. Probleme gibt es offenbar vor allem noch mit der Grafik und den Touchpads der Geräte.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Zehn Millionen XO-Mobil-Computer will der taiwanische Hersteller Quanta im Jahr 2007 zusammmenbauen.

Die Verantwortlichen des Bildungsprojekts "One Laptop per Child" (OLPC) haben ein zweites Vorserienmodell des vorrangig für Kinder in Entwicklungs- und Schwellenländern gedachten Mobil-Computers XO produzieren lassen. Hersteller Quanta habe in der vergangenen Woche mehrere hundert Geräte der Version B2 zusammengebaut, hieß es. Die ersten knapp 900 Exemplare (Version B1) des so genannten 100-Dollar-Notebooks auf Linux-Basis (Fedora) waren Ende November fertiggestellt und für Testzwecke an das MIT sowie Entwicklungspartner in fünf Ländern ausgeliefert worden.

Probleme gibt es offenbar vor allem noch mit der Grafik und den Touchpads der Geräte. So hätten sich mehrere Entwickler die ganze Woche lang die Köpfe darüber zerbrochen, warum zahlreiche Grafikoperationen auf den Geräten zu langsam ablaufen, heißt es im wöchentlichen Arbeitsbericht des OLPC-Projekts. Angesteuert wird das rund 35 US-Dollar teure Dual-Mode-LC-Display über einen im AMD-Geode-Prozessor (366 MHz) integrierten Grafik-Controller. Die grafische Benutzeroberfläche "Sugar" ist eine Neuentwicklung des OLPC-Projekts gemeinsam mit Red Hat und Pentagram.

Der taiwanische Hersteller Quanta Computer hat unterdessen die Zielgröße der im Rahmen des OLPC-Projekts gefertigten Laptops für das Jahr 2007 von fünf auf zehn Millionen Stück erhöht. Produzieren will Quanta die Geräte in seinem Werk in der ostchinesischen Stadt Changshu. Die Arbeitskosten sollen dort – obwohl nur wenige Kilometer entfernt – rund zwanzig Prozent niedriger als in Shanghai sein, wo Quanta ebenfalls eine Produktionsstätte unterhält. Der angestrebte Preis von 100 US-Dollar für das Schüler-Laptop ist allerdings längst nicht mehr zu halten. Derzeit rechnet das OLPC-Projekt mit rund 140 US-Dollar, um überhaupt die Produktionskosten des XO decken zu können. Bestellungen sollen für rund vier Millionen Geräte vorliegen.

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