T-Mobile plant kein "Zuhause"-Angebot
Der Chef von T-Mobile International, René Obermann, gibt sich davon überzeugt, dass kein Mobilfunker in absehbarer Zeit den DSL-Anschluss ersetzen kann.
Mit Blick auf Angebote wie Surf@home von O2 oder Zuhause Web von Vodafone, die den Kunden UMTS-basiertes Surfen innerhalb einer festgelegten Zone zu Sonderpreisen bieten, erklärte der Chef von T-Mobile International, René Obermann, dass es kein vergleichbares "T-Mobile Zuhause"-Angebot geben werde. Grund hierfür sei keineswegs eine "falsch verstandene Konzernraison", um nicht der Festnetzsparte Marktanteile abzujagen. Vielmehr könne derzeit kein Mobilnetzbetreiber den Vorsprung des Festnetzes mit Diensten wie DSL "in Sachen Bandbreite, Kapazität und Kosten" einholen.
Erst wenn der UMTS-Turbo HSDPA (High Speed Downlink Packet Access), den T-Mobile auf der CeBIT präsentiert, Marktreife erlangt habe, werde mobile Breitbandigkeit flächendeckend möglich. Auf die Frage von heise online, warum es den anderen Carriern möglich sei, bei stationärem UMTS-Surfen deutlich geringere Entgelte zu verlangen als von mobilen Nutzern, erklärte Obermann, dass er die von Wettbewerbern vorgenommenen Preisdiffernzierungen nicht kommentieren wolle. Die Margen, die T-Mobile in seine jetzigen Konditionen für mobiles Surfen eingerechnet habe, seien den Kunden gegenüber "fair" und angesichts der Investitionen in die Mobilfunknetze der dritten Generation auch "angemessen".
Obermann wies darauf hin, dass in absehbarer Zeit keine Kostenkonvergenz zwischen fixed und mobile Internet eintrete, da weiterhin in die Netze investiert werden müsse -- wie etwa für die Aufrüstung mit HSDPA. Grundsätzlich seien Flatrates für mobiles Surfen zwar nicht auszuschließen, die Zeit dafür sei aber definitiv noch nicht reif.
Anstatt die Homezone-Strategie der Konkurrenz zu imitieren, setzt T-Mobile -- neben neuen Preisen für mobilen Sprach- und Datenverkehr -- auf den Ausbau ihrer WLAN-Hotspots, von denen der Bonner Konzern inzwischen weltweit rund 12.000 betreibt. Habe deren Nutzung Anfang 2004 noch in "homöopathischen Größenordnungen" gelegen, habe man im vierten Quartal 2004 bereits eine Viertelmillion WLAN-Sessions abgerechnet. Weltweit setze T-Mobile inzwischen einen achtstelligen Betrag mit WLAN um. (ssu)