.music: Musikbranche unterstützt Domain-Bewerber

Eine Reihe von Verbänden der Musikindustrie unterstützen nun offiziell die Bewerbung von Far Further auf Zuteilung der Top Level Domain .music, weil das Unternehmen Restriktionen bei der Vergabe verspricht.

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Wohl nicht ganz so "universell": Far Further will die von der Musikindustrie geforderten Restriktionen bei der Vergabe von .music-Domains umsetzen.

Im Rennen um die Zuteilung einer neuen Top Level Domain (TLD) ".music" hat der Bewerber Far Further eine Reihe von Verbänden der Musikindustrie als Fürsprecher gewonnen. Recording Industry Association of America (RIAA), International Federation of the Phonographic Industry (IFPI), die Grammy-Organisation und 21 weitere unterstützen Far Further nun offiziell. Denn dieser Bewerber hat deutliche Einschränkungen bei der Vergabe von .music-Domains versprochen.

Macht Far Further das Rennen, ist nicht jeder Musiker willkommen, einfache Liebhaber der Tonkunst schon gar nicht: Voraussetzung für die Zuteilung einer Domain unter .music wäre unter anderem die Mitgliedschaft in einer "akkreditierten Organisation der globalen Musik-Gemeinschaft". Dazu dürften insbesondere große Branchenverbände und Urheberrechtsverwerter gehören – unter welchen Bedingungen eine Organisation anerkannt akkreditiert wird, ist offen.

Darüber hinaus hat Far Further angekündigt, sich das Recht zur Durchsuchung der unter .music-Domains angebotenen Inhalte vorzubehalten. Glaubt Far Further, eine Verletzung der Rechte geistigen Eigentums entdeckt zu haben, kann es den Domain-Kunden zur Unterlassung auffordern oder die Domain stilllegen. Über die genauen Bedingungen soll ein "Policy Advisory Board" wachen, zusammengesetzt aus Vertretern von "Organisationen der globalen Musik-Gemeinschaft".

Ob .music überhaupt vergeben wird, und wenn ja, an wen, entscheidet die ICANN. Zu den Kriterien zählen Unterstützung durch die Gemeinschaft oder Szene (Community), aber auch finanzielle und technische Aspekte. Vor gut einem Jahr hatte die ICANN unfreundliche Post erhalten. Der Organisation wurden rechtliche Schritte angedroht, falls sie "schädliches Verhalten" unter .music nicht im Voraus unterbinde. Die 15 Absender des Schreibens (PDF) finden sich jetzt unter den zwei Dutzend Far-Further-Unterstützern wieder.

Auch der einzig bislang bekannte Mitbewerber von Far Further, dotMusic, hat sich den Kampf gegen "Piraterie, Markenrechtsverletzungen und anderes schädliches Verhalten" auf die Fahnen geschrieben. Und auch hier müssten Domaininhaber Mitglied einer akkreditierten Organisation sein. Der Bewerber stellt zudem klar, dass es keinen Anspruch auf Akkreditierung gibt, sondern sich Organisationen nur auf Einladung bewerben können. Als Beispiele für Einrichtungen, die eingeladen werden könnten, werden Branchenverbände, Digital Aggregators, Musik-Gemeinschaften und einschlägige Regierungseinrichtungen genannt. (vza)