Speicherpreise stabilisieren sich nach oben
Der Speichermarkt kommt gut ins neue Jahr. Das mittlerweile stabilisierte Festplattensegment beflügelt die Branche zusätzlich. Händler- und Endkundenpreise sind seit Ende Dezember gleichermaßen gestiegen, zum Teil im zweistelligen Bereich.
Ende 2011 wurde darüber gemunkelt, die Speicherpreise würden bald wieder anziehen. Anhaltspunkte dafür gab es damals eigentlich keine, trotzdem haben sich die HEKs tatsächlich nach oben stabilisiert. Seit dem Jahreswechsel sind die Einkaufspreise für fast alle Typen zum Teil recht deutlich nach oben gegangen. Kauften Reseller in der KW 52 ein 4-GByte-Kit der Kategorie DDR3-1333 noch für unter 17 Euro ein, müssen aktuell etwas über 20 Euro kalkuliert werden. Trotz der steigenden Preise verzeichnet der Januar einen hohen Bedarf.
"Die Nachfrage ist wirklich gut und es war bislang ein starkes Geschäft", bestätigt Peter Zorn, Leiter Einkauf Festplatten und Komponenten bei B.Com Computer, gegenüber heise resale. "Die Preise sind ja im letzten Quartal leicht gefallen und nun recht stabil. Auch die Festplattenpreise haben sich wieder erholt – das wirkt sich positiv auf das gesamte Komponentengeschäft aus. Es wurde wohl recht deutlich abgewogen, welche Aufträge dringlich sind und welche nicht. So bekam mit den berechenbaren Festplattenpreisen auch der Speichermarkt weiteren Schwung."
Seit dem Jahreswechsel steigen modulĂĽbergreifend fast alle HEKs, zum Teil sehr deutlich.
Gefragt sind vor allem DDR3-Speicher und hier in erster Linie 8-GByte-Kits. Dies belegt auch das heise resale Preisradar. Am meist gesuchten sind Teamgroups DDR3-1333-Kit Elite PC3-10667U (30,40 Euro brutto), Corsairs Vengeance PC3-12800U (DDR3-1600/40,30 Euro) und die G.Skill-Module PC3-10667U (DDR3-1333, 32,26 Euro) und Sniper PC3-14900U (DDR3-1866, 49,88 Euro). Der durchschnittliche Verkaufspreis ist gegenĂĽber der Vorwoche um 4,8 Prozent auf 41,99 Euro gestiegen.
Speicher-Branche erwartet stabilen Februar
Das Chinesische Neujahr hatte diese Jahr keinen nennenswerten Einfluss auf den deutschen Markt. "Der Termin stand ja fest, daher konnten sich alle wichtigen Marktteilnehmer entsprechend eindecken", meint George Linardatos, Geschäftsführer bei Transcend. "Dadurch setzten sich die Geschäfte nach der einwöchigen Unterbrechung wie gewohnt fort."
Linardatos sieht derzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass sich die aktuelle Marktlage verändern könnte. "Der Handel sollte sich auch in den kommenden Wochen auftragsbezogen eindecken und einen kleinen Puffer einkalkulieren", sagt der Transcend-Manager.
Bei der Preisbeobachtung unterstĂĽtzten uns:
Also-Actebis AG
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ecom GmbH
Ingram Micro GmbH
"Der Handel kann mit stabilen Preisen rechnen", erwartet auch B.Com-Manager Zorn. "Der Dollar ist ebenso recht stabil und hat zurzeit kaum Einfluss. Die Verfügbarkeit ist über alle Hersteller und Produkte gegeben – einzig für DDR2 müssen hin und wieder Wartezeiten einkalkuliert werden." Seit der KW 52 sind die HEKs für DDR2-RAMs um bis zu zwölf Prozent gestiegen. Übers Jahr gesehen hat sich an den DDR2-Kursen allerdings nur wenig verändert. Da aber immer weniger Module dieses Typs gefertigt werden, sollten die Ausreißer nach unten zunehmend nachlassen. (gs)