MySpace ist auf Partnersuche

MySpace ist nach allen Seiten für mögliche Partnerschaften offen: Ein Abkommen mit Vodafone ist in trockenen Tüchern, mit eBay wird noch verhandelt. Das allerdings könnte den Google-Deal verzögern.

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Während sich das Community-Portal MySpace mit Vodafone über eine Partnerschaft bei der mobilen Vermarktung bereits einig ist, spricht die Tochter von Rupert Murdochs News Corporation weiter mit eBay – und hält damit einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) zufolge den Abschluss des großen Werbedeals mit Google auf. Nach dem mindestens 900 Millionen US-Dollar schweren Deal kann MySpace Googles Suchtechnologie nutzen, im Gegenzug beteiligt Google die Murdoch-Tochter an Werbeumsätzen, die mit Einblendungen auf MySpace-Seiten erzielt wurden.

Der Vertrag sei durch die Verzögerung nicht gefährdet, schreibt das WSJ unter Berufung auf Insider, doch sind Friktionen nicht gänzlich ausgeschlossen, je mehr sich Google und eBay ins Gehege kommen. MySpace möchte auch deshalb erst gründlich prüfen, ob der Vertrag mit Google nicht andere E-Commerce-Aktivitäten ausschließt. Zum Beispiel mit eBay. Die beiden Unternehmen sprechen nach Darstellung der Zeitung seit Monaten über eine mögliche Zusammenarbeit. Nach den Plänen könnte mit eBays Technik eine Plattform entstehen, auf der MySpace-Nutzer untereinander handeln können. Für eBay, das offenbar mit einer leichten Überalterung der Kundschaft zu tun hat, öffne so ein Abkommen eine neue und jüngere Zielgruppe.

Auf dem Mobilfunksektor ist MySpace da schon weiter. Vodafone-Kunden können über ihr Handy in Zukunft auch ihr MySpace-Profil bearbeiten und Nachrichten aus ihrer Community abrufen. Eine entsprechende Partnerschaft haben das Community-Portal und der Mobilfunkanbieter am heutigen Mittwoch in London bekannt gegeben. Im Rahmen des Abkommens wird Vodafone eine Anwendung auf ausgewählten Handys vorinstallieren und im eigenen Live!-Portal zum Download anbieten. Mit dem Handy-Client lassen sich Fotos auf MySpace-Seiten hochladen und betrachten, Kontakte und E-Mails verwalten sowie Blogeinträge und Kommentare erstellen. Wie viele der weltweit 200 Millionen Vodafone-Kunden tatsächlich eine MySpace-Seite haben, ist unklar. Die Anwendung soll zunächst auf dem britischen Markt eingeführt werden und bis Sommer auch in Deutschland erhältlich sein. Für die Nutzung fallen nach Angaben von Vodafone außer den jeweiligen Datengebühren keine weiteren Kosten an.

Ebenfalls einig ist sich MySpace mit zahlreichen unabhängigen Plattenlabels über den Vertrieb ihrer Musik auf dem Community-Portal. Zum Einsatz soll dabei die vom Unternehmen des Napster-Gründer Shawn Fanning entwickelte Software Snocap kommen. (vbr)