Spamhaus.org entfernt einen von zwei nic.at-Einträgen

Den fortbestehenden Eintrag erweiterten die Spam-Jäger jedoch, um weiterhin Druck auf Österreichs Domainregistrierungsstelle auszuüben.

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Die Spam-Jäger von Spamhaus.org haben einen von zwei Einträgen auf der Spamblock-Liste (SBL) über die österreichische Domainregistrierungsstelle nic.at entfernt. Der fortbestehende Eintrag wurde allerdings erweitert. Mit den Einträgen auf der SBL möchte Spamhaus.org Druck ausüben und Schande über nic.at bringen ("Name & Shame"), weil nic.at bestimmte .at-Domains nicht löscht. Subdomains dieser Domains sollen dafür verwendet worden sein, auf Phishing-Webseiten zu verweisen. Spamhaus.org verlangt die Löschung der Domains. Nic.at verweigert das, weil es der österreichischen Rechtslage widerspreche.

Die Anti-Spam-Aktivisten setzten die Mailserver von nic.at mit dem Vermerk "Spam Support" auf ihre SBL, ohne dass nic.at Spam versendet hatte. Als Folge wurden die E-Mails von nic.at von den meisten Mailservern abgewiesen. Die SBL-Daten werden in der Regel zur Mailfilterung automatisch unter der Annahme übernommen, dass darauf nur IP-Adressen verifizierter Spam-Quellen und von Spam-Unternehmen verzeichnet sind. Nic.at wechselte die Mailserver und protestierte bei Spamhaus.org gegen den Eintrag, doch die neuen IP-Adressen landeten als zweiter Eintrag ebenfalls auf der Liste. Später änderte Spamhaus.org die Einträge so ab, dass der Mailverkehr von nic.at nicht mehr behindert wurde. Nic.at fordert die komplette Löschung beider Einträge.

Warum Spamhaus.org nun den jüngeren der beiden Einträge gelöscht hat, ist nicht bekannt. Die Spam-Jäger verweigern Stellungnahmen. Der ältere Eintrag wurde hingegen erweitert, sodass nun 63 .at-Domains angeführt sind, die von Phishern verwendet worden sein sollen. Die Spam-Jäger sprechen davon, dass die Domains direkt bei nic.at registriert wurden. Nach Darstellung der Registry wurden sie jedoch über einen Registrar registriert, der die Domains später an nic.at zurückverwiesen hat. Spamhaus.org spricht davon, dass Hunderte .at-Domains von einer russischen Phishing-Bande benutzt worden sein sollen.

siehe dazu auch:

(Daniel AJ Sokolov)/ (vza)