Qualcomm steigert Umsatz und Gewinn
Trotz guter Zahlen gab der Bürsenkurs des Handychip-Herstellers nach. Rechtsstreitigkeiten mit Nokia und anderen Unternehmen machen die Analysten nervös.
Auf dem Papier sieht es gut aus für Qualcomm, das Geschäft mit Chipsätzen für Mobiltelefone läuft offensichtlich gut. Im zum 25. Juni abgelaufenen dritten Quartal des Qualcomm-Geschäftsjahres konnte das Unternehmen einen Gewinn von 643 Millionen US-Dollar (513 Millionen Euro) ausweisen, ein spürbarer Sprung von den 560 Millionen US-Dollar des Vorjahreszeitraums. In den vergangenen drei Monaten erwirtschaftete Qualcomm einen Umsatz von 1,95 Milliarden US-Dollar (1,56 Milliarden Euro) und damit deutlich mehr als im dritten Quartal 2005 (1,36 Millarden US-Dollar oder 1,10 Milliarden Euro).
Das Ergebnis entspricht einem Gewinn von 0,37 US-Dollar (0,29 Euro) pro Aktie und damit den allgemeinen Erwartungen der Analysten. Qualcomm landet mit diesem Ergebnis im oberen Bereich der eigenen Prognose und erwartet für das gesamte Geschäftsjahr einen Umsatz von bis zu 1,98 Milliarden US-Dollar (1,58 Milliarden Euro).
Trotzdem gab der Aktienkurs im nachbörslichen Handel um knapp fünf Prozent nach. Offenbar hat die Börse weniger Vertrauen in das Unternehmen. Qualcomm handelt mit CDMA-Chipsätzen und Lizenzen für Mobiltelefone, besonders die steigende Nachfrage nach 3G-Handys hatte das Geschäft zuletzt angetrieben. Doch bereits ein knappes Drittel der Umsätze (711 Millionen US-Dollar oder 568 Millionen Euro) wird im Lizenzgeschäft erzielt, einer der größten Kunden in dieser Sparte ist Nokia. Der Vertrag mit den Finnen läuft im April 2007 aus, unklar ist bisher, ob es eine Verlängerung gibt. Dass Qualcomm den Handyhersteller wegen angeblicher Patentverletzung verklagt und jetzt die US-Handelsaufsicht ermittelt, ist da sicher wenig hilfreich. Auch andere Konkurrenten hatte Qualcomm mit Patentklagen überzogen. (vbr)