IBM kündigt Server mit vier Dual-Core-Xeons an

Der vor einem halben Jahr eingeführte IBM eServer x366 soll bald auch mit Dual-Core-Xeon-Prozessoren erhältlich sein und neue Benchmark-Rekordwerte erreichen.

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Vor einem halben Jahr -- kurz vor Intels Vorstellung der Truland-Plattform für MP-Xeons -- hatte IBM den eServer x366 mit dem firmeneigenen X3-Chipsatz angekündigt. Dieser Vier-Sockel-Rackserver soll innerhalb der nächsten 30 Tage auch mit vier Dual-Core Xeons der 7000er-Baureihe zu haben sein, in denen der 90-Nanometer-Kern Paxville MP steckt.

Laut IBM beginnen die Preise für Basiskonfigurationen mit einem der teuren Dual-Core-Xeons bei 10.000 US-Dollar. Intel hat mittlerweile auch das Datenblatt für diese Prozessoren veröffentlicht und nennt darin eine Thermal Design Power (TDP) von 165 Watt und eine maximale Leistungsaufnahme von 175 Watt. Laut Intel-Datenblatt sind zunächst nur Modelle mit 2,66 und 2,83 GHz Taktfrequenz sowie FSB667-Schnittstelle (im Sockel-604-Gehäuse) verfügbar. Das Specification Update nennt aber vier Ausführungen: 2,66 GHz/2x1 MByte L2-Cache/FSB667, 3 GHz/2x2 MByte L2-Cache/FSB667, 2,8 GHz/2x1 MByte L2-Cache/FSB800, 3 GHz/2x2 MByte L2-Cache/FSB800). Anscheinend unterstützen sämtliche Kerne auch Hyper-Threading, sodass jeder physische Prozessor dem Betriebssystem vier logische Prozessoren meldet.

Möglicherweise kommt der Xeon 7040 mit 3,0 GHz und 2x2 MByte L2-Cache erst später, darauf deutet die IBM-Veröffentlichung (PDF hier) zum neuen TPC-C-Rekordwert für Vier-Sockel-Server hin: Demnach soll die Test-Konfiguration von IBM erst Ende März 2006 verfügbar sein. Mit 221.017 tpmC-Punkten setzt sich der x366 mit vier der erwähnten Dual-Core-Xeons um rund zehn Prozent vom nächsten Verfolger ab, dem HP ProLiant DL585 mit vier Dual-Core-Opterons-880 (2,4 GHz), der es auf 202.551 tpmC bringt.

Wie immer bei TPC-C-Werten lohnt sich ein genauer Blick ins "Kleingedruckte", sprich die genaue Test-Beschreibung. So lassen sich TPC-C-Rekorde nur mit einem massiven Festplatten-Subsystem erzielen, das allein schon mehrere hunderttausend US-Dollar kostet. HP hat insgesamt 406 Ultra320-SCSI-Festplatten angeschlossen, IBM sogar gleich 784 FibreChannel-Diks und 18 Ultra320-SCSI-Laufwerke. Interessant sind auch die Preis-Angaben: Für die Prozessoren verlangen HP und IBM ungefähr dasselbe (5700 beziehungsweise 6000 US-Dollar pro Stück), aber der DDR2-Speicher kostet bei IBM fast das Doppelte wie die DDR-Module bei HP -- beide investierten rechnerisch (also ohne Rabatte) rund 120.000 US-Dollar in 128 GByte PC3200R beziehungsweise in 64 GByte PC2-3200R. Durch die sehr unterschiedliche Ausstattung ist das Preis/Leistungsverhältnis beim Opteron-Server sehr viel günstiger: Jeder tpmC-Punkt kostet hier 2,40 US-Dollar, beim x366 jedoch 8,27 US-Dollar. (ciw)