JoWooD erneut mit Millionenverlusten

Erstmals hat der österreichische Computerspiele-Hersteller zudem ein negatives Eigenkapital in Höhe von 7,2 Millionen Euro ausgewiesen.

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Die finanzielle Lage beim österreichischen Computerspiele-Hersteller JoWooD wird immer angespannter. Zum Ende des dritten Quartals (30.9.) des laufenden Geschäftsjahres verbuchte das Unternehmen erstmals ein negatives Eigenkapital in Höhe von 7,21 Millionen Euro. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte die Aufrechnung von Aktiva und Passiva noch ein positives Eigenkapital von knapp 40 Millionen Euro ergeben. Der Umsatz in den Monaten Juli bis September 2005 sank auf rund 1,76 Millionen Euro – 3,35 Millionen Euro weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Der Nettoverlust belief sich im dritten Quartal auf 8 Millionen Euro.

Trotz der tiefroten Zahlen geht das JoWooD-Management eigenen Angaben zufolge weiter von einer "positiven Fortführungsprognose" aus. Mit den Gläubigern würden Verhandlungen hinsichtlich einer Bereinigung der Bilanzstruktur und einer Verbesserung der Liquiditätssituation geführt. Auch sei man in Gesprächen mit Investoren, die sich an der Gesellschaft beteiligen und für eine Stärkung der Eigenkapitalbasis sorgen sollen. Die Verwaltungs- und Vertriebskosten reduzierte das Unternehmen binnen Jahresfrist um 1,16 Millionen auf 1,15 Millionen Euro.

Um weitere Kosten zu sparen, wurden die deutschen Entwicklerstudios Massive Development und Neon Unternehmensangaben zufolge inzwischen "endkonsolidiert". Die SchlieĂźung des deutschen Studios WINGS soll im vierten Quartal abgeschlossen sein. FĂĽr das geplante Spiel "Stargate SG-1", einem an die Science-Fiction-Fernsehserie Stargate SG-1 angelehnten Shooter, dessen Entwicklung zu tiefen VerwĂĽrfnissen mit dem australischen Partner Perception Ltd gefĂĽhrt hatte, musste JoWooD im dritten Quartal weitere 5,5 Millionen Euro abschreiben. (Daniel AJ Sokolov) / (pmz)