Microsoft digitalisiert BĂĽcher der British Library

100.000 nicht Copyright-geschĂĽtzte BĂĽcher der britischen Nationalbibliothek wollen die Redmonder in ihre geplante Buchsuche aufnehmen.

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Die British Library und Microsoft haben eine Allianz geschlossen, die unter anderem zur Digitalisierung von rund 100.000 BĂĽchern fĂĽhren soll, die nicht mehr unter ein Copyright fallen. Die Inhalte von etwa 25 Millionen Druckseiten sollen im Laufe des kommenden Jahres ĂĽber das geplante neue Angebot MSN Book Search recherchierbar werden. Dies werde Anfang 2006 als Betaversion starten. AuĂźerdem helfen die Redmonder laut Mitteilung der Nationalbibliothek GroĂźbritanniens weiter beim Aufbau der Infrastruktur der National Digital Library.

Die British Library konkurriert mit ihren rund 150 Millionen Medientiteln – darunter Leonardo da Vincis Notizbuch, Manuskripte der Beatles und gut 46 Millionen Patente – mit der US-amerikanischen Library of Congress um den Titel "größte Bibliothek der Welt". Lynne Brindley, Chief Executive der British Library, meint, die Partnerschaft mit Microsoft helfe dabei, das Versprechen einzulösen, die Sammlung für jeden zugänglich zu machen.

Microsoft beliefert die seit Juni im Aufbau befindliche National Digital Library bereits mit Software, stellt Berater und technischen Support. Neben der Bereitstellung des Bestands geht es auch um ihre dauerhafte Archivierung. Das System nutze "offene Standards", um auch für die Zukunft einen Zugang zu gewähren.

Ende Oktober war bekannt geworden, dass Microsoft sich der Open Content Alliance (OCA) angeschlossen hat und ein Konkurrenzangebot zu Google Print aufbauen will. Mit dem Schritt, nur solche Werke zu digitalisieren, die keinem Copyright unterliegen, könnte Microsoft Kritik erspart bleiben, die dem Konkurrenten von Schriftstellern und Verlegern entgegenschlägt, weil dieser auch Copyright-geschützte Werke scannt. (anw)