ARD und ZDF wollen Nachrichten aufs Handy bringen

Offenbar planen die zwei öffentlich-rechtlichen Sender neue Streaming-Angebote mit aufgezeichneten Fernsehsendungen zum Abruf vom Mobiltelefon.

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Mit neuen Informationsangeboten, die auch das Internet und Handys bedienen, wollen ARD und ZDF den Zuschauerschwund bei ihren Nachrichten stoppen. Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, planen beide Anstalten dazu bereits bestehende Spartenkanäle aus ihrem digitalen Angebot auszubauen. Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff sagte dem Focus, der Zuschauer solle "zeitsouverän und ortsunabhängig" selbst bestimmen, wann er seine Informationen abrufen will. Als Plattform für das neue Nachrichtenangebot könne die ARD ihren digitalen Spartenkanal Eins Extra nutzen. Der bringt bereits jetzt werktäglich zwischen 14 und 19 Uhr Nachrichten und Korrespondentenberichte im Viertelstundentakt. Das von der Redaktion ARD aktuell in Hamburg produzierte und permanent aktualisierte Angebot ist jederzeit online live abrufbar. Auch Sendungen der Tagesschau kann man individuell im Internet ansehen.

Als Vorbild für die Nachrichtenversorgung von Handys sehe Raff die Schweizer Tagesschau, die bereits eine 100-Sekunden-Version ihrer Nachrichten für den Mobilfunk verbreite. Die komme beim Publikum "hervorragend an", wird Raff zitiert.

Das ZDF wolle schon bald seine aktuellen Magazine wie Frontal 21 oder Wiso in seinem Digitalprogramm ZDF-Info jederzeit abrufbar anbieten, berichtet Focus unter Berufung auf ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. Allerdings muss laut Brender der Fernsehrat des Senders das Projekt noch genehmigen. ZDF-Intendant Schächter hatte kürzlich angekündigt, demnächst generell mehr Sendungen und Inhalte über das Internet zu verbreiten.

Die ZDF-Hauptnachrichtensendung heute um 19 Uhr habe seit 2002 ein Viertel ihrer Zuschauer im Alter von 14 bis 29 Jahren verloren, berichtet der Focus weiter. Der Tagesschau im Ersten kehrten demnach im gleichen Zeitraum 17 Prozent dieser Altersgruppe den Rücken. (jes)