Sun will Lizenzbedingungen für Java-Quellcode lockern

Mit neuen Quellcode-Lizenzen will es Sun zukünftig Entwicklern erlauben, den Programmtext der Java-Umgebung zu ändern -- als Open Source will Sun Java aber weiterhin nicht freigeben.

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Von
  • Karsten Violka

Mit neuen Quellcode-Lizenzen will es Sun zukünftig Entwicklern erlauben, den Programmtext der Java-Umgebung zu ändern -- als Open Source will Sun Java aber weiterhin nicht freigeben. Innerhalb der nächsten zwei Monate will Sun zwei neue Lizenzen vorstellen, die für die nächste Ausgabe der Java 2 Standard Edition (J2SE) gelten sollen. Das nächste Release mit dem Codenamen Mustang hat Sun für die erste Jahreshälfte 2006 angekündigt. Die beiden neuen Lizenzen sind Teil von Suns Projekt Peabody, mit dem Sun Außenstehenden mehr Einfluss auf die Entwicklung der Java-Plattform gewähren will. So sollen Kunden und Software-Entwickler leichter Bug-Fixes für die Basis-Software beisteuern können.

Die angekündigte Java Internal Use License (JIUL) erlaubt es Entwicklern, den Java-Quellcode für den eigenen Gebrauch zu ändern, um Probleme mit der selbst entwickelten Software zu beheben. Die zweite Lizenz, Java Distribution License, ähnelt der bisherigen kommerziellen Lizenz. Die neuen Lizenzen sollen aber vorerst nur für die Basis-Software J2SE gültig sein und sind weder für die Java 2 Enterprise Edition (J2EE) noch für das Handy-Java J2ME vorgesehen. Bereits im November letzten Jahres hatte Sun die Java Research License (JRL) für Universitäten und Schulen vorgestellt.

Wie Java-Vater James Gosling immer wieder betont, kommt eine Veröffentlichung des Quelltextes als Open Source, wie es unter anderem IBM gefordert hat, für Sun nicht in Frage. Die kommerziellen Anwender seien besorgt, dass daraus verschiedene, zueinander inkompatible Versionen der Java-Basis entstehen könnten. (kav)