Deutscher Kameramarkt: Rückgang bei Kompakten, Wachstum bei Systemkameras

Millionenmarke geknackt - in 2011 sind soviele Kameras mit Wechseloptik verkauft worden, wie noch nie. Das belegen aktuelle Zahlen zum deutschen Kameramarkt. Die kompakten Digitalkameras zählen dagegen zu den Verlieren - auf hohem Niveau.

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Der deutsche Kameramarkt ist 2011 leicht geschrumpft. Das zeigen die aktuellen Marktzahlen, die der Photoindustrie-Verband gemeinsam mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mitteilt. Demnach wurden im vergangenen Jahr insgesamt 8,6 Millionen Kameras verkauft, das entspricht einem Wert von knapp 1,726 Milliarden Euro. Fast jeder zehnte Bundesbürger kaufte in 2011 einen Fotoapparat. Zum Vergleich: In 2010 wanderten noch etwa 8,65 Millionen Geräte über die Ladentheken.

Den größten Anteil am Gesamtmarkt haben – mit 8,57 Millionen Exemplaren und einem Gesamtwert von 1,724 Millionen Euro – die Digitalkameras. 2011 wurden noch etwa 30.000 analoge Fotoapparate verkauft.

Weltweite Zahlen zum Fotomarkt finden Sie hier.

Kompakte unter Druck

Kompakte Digitakamera: Olympus SH-25MR

(Bild: Olympus)

Verluste mussten die Kompakten hinnehmen. Zwar sei die Nachfrage ungebrochen hoch, doch GfK und Photoindustrie-Verband beobachteten hier einen Rückgang beim Absatz auf 7,15 Millionen Stück, 2010 kauften die Deutschen noch 7,28 Millionen kompakte Knipsen. Den Rückgang bei den Kompaktkameras führt der Verband auf die gestiegene Nachfrage nach Spiegelreflex- und spiegellosen Systemkameras zurück, nicht jedoch auf die Konkurrenz von Smartphones und Fotohandys.

In anderen Ländern scheint sich dies allerdings bereits geändert zu haben.

Systemkameras im Aufwind

Zu den Gewinnern gehören die Geräte mit Wechseloptik. Während in 2001 gerade einmal 280.000 analoge Spiegelreflexkameras verkauft wurden, gingen zehn Jahre später bereits 1,1 Millionen digitale Systemkameras über die Ladentheken. Die Spiegellosen haben daran einen Anteil von 130.000 Exemplaren. Insgesamt kommen die digitalen Kameras mit Wechselobjektiven damit auf einen Wert von 674 Millionen Euro. Für 2012 rechnet der Photoindustrie-Verband hier mit einem weiteren Wachstum.

Spiegellose Systemkameras im Überblick (35 Bilder)

Sony A7R II

Die A7R II ist die zweite Generation der Sony A7R. Sie löst sie allerdings nicht ab. Beide Modelle bleiben am Markt. Tatsächlich legt der Hersteller noch einmal bei den Megapixeln nach: von 36 geht es hoch auf 42. Damit gibt Sony die erste Antwort auf Canons 50 Megapixel in der Profi-Spiegelreflexkamera 5DS. Zusätzlich führt Sony nun auch erstmals bei den Vollformat-CMOS-Sensoren die rückseitige Verdrahtung ein, was für rauschärmere Bilder bei hoher ISO-Empfindlichkeit und einen verbesserten Dynamikumfang sorgen dürfte. (Bild: Sony)

Objektive als Gewinner

NEX-Kameras und verfügbare Objektive

(Bild: Sony)

Mit der steigenden Nachfrage für Systemkameras, wächst auch der Markt für Objektive. Demnach gehörten sie 2011 mit einem Absatz von gut 1,6 Millionen Stück zu den gefragtesten Zubehörartikeln. Das entspreche einer Steigerung von 15 Prozent. Der Wert stieg um 20 Prozent auf 485 Millionen Euro.

Einen Zuwachs stellten GfK und Photoindustrie-Verband auch bei Stativen fest: Ihr Absatz konnte in 2011 um zwölf Prozent auf 800.000 Exemplare gesteigert werden. Leicht rückläufig entwickelte sich hingegen das Geschäft mit Blitzgeräten sowie mit Fototaschen und -rucksäcken. (ssi)