GDC: PS Vita als 3D-Umgebungs-Scanner

Mit einer neuen 3D-Scanner-Software namens Magnet kann Sonys Mobilkonsole anhand ihrer Kamerabilder ein dreidimensionales Abbild ihrer Umgebung berechnen und für Augmented-Reality-Anwendungen in Echtzeit nutzen.

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Magnet berechnet aus den Fotos der Vita-Kamera eine 3D-Punktwolke aus den markannten Eckpunkten von Objekten.

Sony Computer Entertainment hat auf der Game Developers Conference eine neue Scanning-Methode für Augmented-Reality-Anwendungen namens Magnet vorgeführt. Mit Magnet kann die Mobilkonsole PS Vita über ihre Kameras in Echtzeit ein dreidimensionales Abbild ihrer Umgebung erstellen und anschließend manipulieren. Im Unterschied zu den bisher verfügbaren Augmented-Reality-Spielen sind dazu keine künstlichen Markierungen oder AR-Karten nötig. Die Magnet-Software erkennt markante Punkte auf Bildern der sich bewegenden Vita-Konsole wieder und kann anhand ihrer unterschiedlichen Positionen die genauen Raumkoordinaten errechnen. Auf die berechneten Oberflächen lassen sich anschließend virtuelle Objekte platzieren. Es ist aber auch möglich, die Umgebung selbst auf dem Bildschirm zu verändern. Dazu werden auf das 3D-Gerüst die realen Oberflächen der Fotos als Texturen aufgetragen. Anschließend lassen sich die 3D-Objekte beliebig verbiegen.

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Derzeit steckt Magnet noch in der Entwicklung, es ist noch nicht im SDK für die PS Vita enthalten. Mit konkreten Spielen oder Software-Anwendungen sollte man daher in diesem Jahr nicht mehr rechnen. Sony arbeitet beispielweise noch daran, dass Magnet auch größere Außenareale mit Fensterscheiben richtig erkennt. Laut Sony kann die Vita bereits größere Räume erkennen und Objekte erneut richtig platzieren, selbst wenn die Kamera bei schnelleren Bewegungen kurzfristig Punkte aus den Augen verliert. Auf der GDC zeigte Sony, wie Magnet in Echtzeit funktioniert, dabei soll die Erkennung etwa 30 bis 50 Prozent der Rechenleistung der PS Vita beanspruchen.

Die Tiefeninformationen gewinnt Magnet aus den unterschiedlichen Winkeln, aus denen die Punkte aufgenommen werden. Ein Tiefensensor ist dazu nicht notwendig.

Eine ähnliche 3D-Scanner-Software entwickelt Microsoft derzeit für die Kinect-Kamera. Diese kann über ihren Tiefensensor direkt die 3D-Position verschiedener Objekte erkennen. Allerdings ist dessen Reichweite auf einen Bereich von 40 cm bis 4,0 m beschränkt und die Kamera muss per Kabel an einen PC oder ein Notebook angeschlossen werden, was die Mobilität einschränkt. (hag)