Active Directory mit Debian

Schon viele Jahren ringen die Entwickler des Samba-Teams um den richtigen Weg zur vollständigen Unterstützung für Microsofts Active Directory (AD). Auf der Samba eXPerience (SambaXP), dem alljährlich in Göttingen stattfinden Treffen von Entwicklern und Anwendern des freien Samba-Servers, hatte sich das Team 2008 auf einen gangbaren Weg geeinigt. Inzwischen sind die Team-Mitglieder überzeugt, dass sich das Ergebnis dieser ihrer Bemühungen für einen breiteren Einsatz eignet und wollen zur diesjährigen SambaXP (8. bis 11. Mai 2012) eine Beta-Version freigeben.

Um die Einsatztauglichkeit unter Beweis zu stellen, haben die Entwickler des Göttinger SambaXP-Ausrichters SerNet die aktuelle Samba4-Vorversion in eine virtuelle Debian-Appliance integriert. Anwender können nach Eingabe der erforderlichen Basisparameter (Domänenname etc.) schnell einen AD-Controller aufsetzen und so schnell Windows-Arbeitsplätze integrieren. Zusammen mit der Groupware-Komponenten von Zarafa bildet das Gespann eine vollständigen und leicht erweiterbaren Linux-Small-Business-Server mit Datenbank, Groupware, File- und Print-Services sowie Webserver. Dank einiger von Zarafa beigesteuerter LDAP-Schemaerweiterungen kann die Verwaltung des virtuellen Servers komplett über die von Microsoft bereitgestellten Management-Tools erfolgen – der Administrator muss nicht zwingend ein Linux-Profi sein. SerNet will die Appliance noch in diesem Frühjahr kostenlos über enterprisesamba.com zum Download bereitstellen und plant sie zur SambaXP als eigenständiges Produkt mit Service und Support-Option präsentieren zu können.

Auch die Bremer Univention setzt in ihrem aktuellen Corporate Server UCS 3.0 auf den aktuellen Samba-4-Code, um seinen Linux-Server als AD-Domänen-Controller einsetzen zu können. Erste Kunden haben diese Kombination bereits erfolgreich im praktischen Einsatz. (avr)