Nielsen misst Werbereichweiten im PlayStation-Land

Sony Computer Entertainment America versorgt die Reichweiten-Experten von Nielsen mit Daten aus dem PlayStation-Universum. Die Medienforscher sollen ein System zur Messung von In-Game-Advertising entwickeln.

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Computerspiele sind teuer. Neue Titel kosten im Laden leicht 50 Euro und mehr. Was der oft jugendlichen Zielgruppe der Spielerei als enorme Belastung für das Taschengeld vorkommen muss, ist im Vergleich zu den Millionen, die in die Entwicklung eines Spiels gesteckt werden, ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Branche ist daher immer offen für neue Einnahmequellen. Eine solche soll In-Game-Advertising werden, in Computerspielen und Spielnetzwerken platzierte, teilweise vom User-Verhalten und User-Daten abhängige Werbung. Schon gibt es erste bezahlte Werbung in populären Spielen. Experten erwarten, dass sich das langfristig zu einem Milliardenmarkt entwickelt.

Mit neuen Werbeformen stellt sich den Anbietern der Werbefläche und deren Vermarktern immer das Problem der Reichweitenmessung. Unternehmen, die teure Werbung buchen, wollen auch wissen, ob sich der Einsatz der Mittel rentiert. Die Spielebranche muss sich im Kampf um einen Platz in den Media-Budgets der Unternehmen gegen etablierte Plattformen behaupten. Dafür will Sonys Spiele-Sparte jetzt zusammen mit der Nielsen Company, einem Experten für Medienreichweiten und Nutzungsdaten, ein System zur Messung der Werbung in Spieleumgebungen entwickeln.

Sony Computer Entertainment America (SCEA) wird Nielsen dafür Nutzungsdaten aus dem Online-Universum rund um die PlayStation sowie der neuen PlayStation 3 (inklusive PlayStation Home) zur Verfügung stellen. Dazu gehöre auch die über die PS3 und das Netzwerk verbreite Software von Drittherstellern. Mit Sonys Nutzungsdaten und den eigenen Erhebungen zum Spielemarkt soll Nielsen dann ein Verfahren entwickeln, mit dem unter anderem Reichweite und Effektivität der Werbung in Spielenetzwerken berechnet werden können. Das gemeinsame Projekt ist zunächst auf den US-Markt begrenzt. Ab Herbst will Nielsen erstmals monatliche Zahlen veröffentlichen. (vbr)