Nachfrage nach Linux-Spezialisten steigt
Linux-Spezialisten haben bei der Stellensuche derzeit besonders gute Karten: acht von zehn Unternehmen wĂĽrden sie einstellen. Aber nur ein kleiner Teil der Firmen findet auch geeignetes Personal.
Der Fachkräftemangel ist ein Dauerthema in der IT-Branche. Besonders akut ist das Problem bei Linux-Entwicklern und -Systemadministratoren – und zwar weltweit. Das hat eine Umfrage, die die Linux Foundation und die Internet-Stellenbörse Dice.com im Dezember 2011 unter rund 2.300 Personalverantwortlichen durchgeführt haben, ergeben.
Demnach suchen acht von zehn Unternehmen händeringend nach Linux-Spezialisten und wollen noch in diesem Jahr welche einstellen. Auf der Prioritätenliste der Personalverantwortlichen stehen diese Experten derzeit ganz oben. Besonders begehrt sind Entwickler und Systemadministratoren. Die meisten Unternehmen wünschen sich Fachleute mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung. Das bleibt in den meisten Fällen aber nur ein Wunsch: 85 Prozent der Befragten haben Probleme, geeignetes Personal zu finden.
Der Linux-Anbieter Suse bestätigt, dass der Bedarf an Linux-Spezialisten in den letzten Monate drastisch zugenommen hat und die Nachfrage das aktuelle Angebot deutlich übersteigt. Laut Michael Jores, Regional Director Central Europe bei SUSE, liegt einer der Gründe darin, dass viele Unternehmen derzeit aus Kostengründen in ihren Rechenzentren von proprietären Unix RISC Systemen auf x86-Hardware wechseln und dabei verstärkt auf Linux- Systeme setzen würden. Zugleich würden sich immer mehr unternehmenskritische Anwendungen auch über Linux-Distributionen bereitstellen lassen, Anbieter wie IBM, Fujitsu oder SAP würden zunehmend Linux-freundliche Produkte anbieten. Mit jedem erfolgreichen Umstellungsprojekt wachse der Bedarf an den Linux-Fachleuten, denn die Unternehmen erwarten vom eigenen IT-Administrator, dass er in der Lage ist, in Netzwerkumgebungen Installationen von Linux-Servern durchzuführen, User und Gruppen zu verwalten und auf zeitkritische Anfragen oder Situationen schnell und kompetent zu reagieren.
Für IT-Administratoren ohne Linux-Erfahrung ist das aber kaum machbar und der Markt für Linux-Spezialisten scheint ziemlich leergefegt. SUSE rät betroffenen Unternehmen deshalb, dem Fachkräftemangel mit einer entsprechenden Schulungen der eigenen Mitarbeiter zu begegnen. Das lohnt sich auch für die betroffenen Arbeitnehmer: Laut der Studie verbuchten IT-Administratoren 2011 nur einen Gehalts-Zuwachs von zwei Prozent, bei den Linux-Spezialisten gab es fünf Prozent mehr Geld. (gs)