Elektronik-Riese NEC mit Rekordverlust

Der japanische Elektronik-Riese NEC hat im laufenden Geschäftsjahr 1998, das am 31.

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Von
  • Christian Persson

Der japanische Elektronik-Riese NEC hat im laufenden Geschäftsjahr 1998, das am 31. März endet, offenbar einen Rekordverlust von netto mehr als 100 Milliarden Yen (1,4 Milliarden Mark) angehäuft. Nach japanischen Presseberichten vom Mittwoch wird NEC-Chef Hisashi Kaneko dafür voraussichtlich mit seinem Posten bezahlen müssen. Ein Sprecher des Unternehmens wollte die Berichte auf Anfrage nicht kommentieren.

Erst im letzten Jahr mußte Spitzenmanager Tadahiro Sekimoto wegen eines Skandals im Zusammenhang mit Wehrbeschaffungsgütern seinen Hut nehmen. Der Skandal hatte das Image des Konzerns schwer angeschlagen und NEC von einer Reihe öffentlicher Aufträge ausgeschlossen. Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete unterdessen unter Berufung auf Unternehmenskreise, NEC werde am Freitag bei einer außerordentlichen Vorstandssitzung über Kanekos Rücktritt entscheiden.

Der erwartete Verlust liegt weit über der von NEC selbst noch im Oktober abgegebenen Verlustschätzung von 35 Milliarden Yen und auch deutlich über dem bisherigen Rekordverlust im Geschäftsjahr 1992 von 45,2 Milliarden Yen. Vor allem der schwache Absatz von Kommunikationsausrüstungen sowie die fallenden Preise bei Halbleitern habe dem Elektronikriesen das Geschäft verhagelt, hieß es in Branchenkreisen. Hinzu komme die schwierige Lage bei den Töchtern Packard Bell NEC (siehe dazu auch eine frühere Meldung) in den USA und NEC Home Electronics in Japan sowie die Festigung des Yen-Kurses. (cp)