Napster 5.0: Neustart mit Hindernissen

Nach der Übernahme durch den Konkurrenten Rhapsody hat Napster seinen Musik-Abo-Dienst in Deutschland neu gestartet. Cache-Probleme führen zu Lücken im Katalog.

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Von
  • Sven Hansen

Der Musik-Abo-Dienst Napster setzt ab sofort auf der Plattform seines ehemaligen Konkurrenten und neuen Besitzers Rhapsody auf. Die bisherige technische Plattform, die in dieser Form auch vom US-Napster eingesetzt wurde, wird eingestellt. Die Umstellung betrifft alle Bestandskunden von Napster, sie wurden bereits vorab über den Neustart informiert. Wegen des Wechsels ist die bisher eingesetzte Client-Software nicht mehr nutzbar. Mit Napster 5.0 stellte das Unternehmen eine neue PC-Software vor, auch für iOS und Android sind neue Apps verfügbar. Das Design für den neuen Web-Zugang wurde weitestgehend vom Rhapsody-Portal in den USA übernommen. Dort wurden ehemalige Napster-Kunden zu Rhapsody verwiesen, in Europa hat sich Rhapsody für den Erhalt der Marke Napster entschieden.

Das neue Webportal ist gegenüber der Vorversion deutlich verschlankt und reagiert schneller auf Eingaben. In ersten Tests hagelte es allerdings oft Fehlermeldungen: "Derzeit haben wir massive Probleme mit unseren europäischen Caches", so Napster-Chef Thorsten Schliesche im Gespräch mit heise online. Diese wurden ursprünglich geschaltet, um europäischen Kunden einen schnelleren Zugriff auf das US-System von Rhapsody zu garantieren. Die derzeitigen Einschränkungen im Katalog seien nicht von Dauer, da man für den neuen Dienst bis auf wenige Ausnahmen Verträge mit den selben Labels wie zuvor geschlossen habe.

Der neue Napster-Client für den PC entspricht der Browser-Version, ermöglicht allerdings ein Herunterladen von Titeln für die spätere Offline-Nutzung.

Die Desktop-Software Napster 5.0 entspricht weitgehend der Web-Präsenz, bietet aber eine Möglichkeit, Titel für eine spätere Offline-Nutzung herunterzuladen. Der Download erfolgt zunächst nicht als DRM-geschützte WMA-Datei, sondern in einem verschlüsselten Sicherheitscontainer. Ehemalige Napster-To-Go-Kunden können dennoch wie bisher ihre mobilen Player mit Microsofts DRM-System nutzen, sie müssen allerdings zuvor die Software Napster Player Sync über einen Klick auf den Nutzernamen in der Napster-Software herunterladen. Napster Player Sync wandelt die Downloads in WMA-Dateien und synchronisiert sie mit dem Player.

Die neuen Apps für Android und iOS sind recht nüchtern gehalten, bieten jedoch einen ähnlichen Funktionsumfang wie ihre Vorgänger. Eine Download-Möglichkeit auf die Mobilgeräte ist weiterhin gegeben. Eine separate iPad-App ist derzeit nicht verfügbar. Sonos und Raumfeld bieten für den Napster-Zugriff auf ihren Musikverteilsystemen bereits Updates an. Bei Sonos genügt das einmalige Abmelden und Anmelden von "Napster by Rhapsody", bei Raumfeld ist die Installation einer neuen Firmware nötig. (sha)