Hochintegrierter Spezial-Chip zur Server-Fernbedienung

Der sächsische Hersteller Peppercon kündigt mit dem KIRA 100 einen Chip an, der Server-Mainboards zu leistungsfähigen Fernwartungsfunktionen verhelfen soll.

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Die sächsische Firma Pepperconmittlerweile eine Raritan-Tochter – will mit dem Spezial-Chip KIRA 100 die Server-Fernwartung preiswerter und mächtiger machen. Immer mehr Server erlauben den Fernzugriff per LAN zwecks Überwachung und Administration. Der Funktionsumfang solcher Remote-Management-Systeme wächst ebenfalls kontinuierlich: Waren zunächst nur einfache Monitoring-Funktionen und ein Kommandozeilen-Interface üblich, gibt es mittlerweile Lösungen, die die Eingabegeräte (Keyboard, Mouse) und die grafische Ausgabe (Video) über gewöhnliche Netzwerke umleiten (KVM-over-IP). Zusätzlich gibt es eine Reihe von offenen Standards, die den Zugriff auf Server-Fernwartungsfunktionen über die Grenzen von Betriebssystemen und Hersteller-Eigenheiten hinweg ermöglichen: Intelligent Platform Management Interface (IPMI), Simple Network Management Protocol (SNMP), System Management BIOS (SMBIOS), Common Information Model (CIM), Desktop Management Interface (DMI), Alert Standard Format (ASF), Systems Management Architecture for Server Hardware (SMASH), Web-Based Enterprise Management (WBEM), Open Platform Management Architecture (OPMA), SCSI Accessed Fault Tolerant Enclosures (SAF-TE), ASMI, Universal Management Port (UMP) oder WS-Management.

Vor allem jedoch haben sich die proprietären Lösungen der großen Server-Hersteller verbreitet, die spezielle Hardware in den Servern selbst verwenden (Light Path Diagnostics von IBM, Integrated Lights-Out Management (ILOM) von Sun, Dell OpenManage, HP Insight Diagnostics, Intel LANDesk Management). Solche Baseboard Management Controller (BMC) müssen speziell an das jeweilige Mainboard angepasst sein und erreichen deshalb kleinere Stückzahlen – das hält die Kosten hoch.

Der KIRA 100 von Peppercon soll künftig Remote-Management- und KVM-over-IP-Funktionen zu günstigen Preisen bereitstellen. Er kann auf steckbaren Zusatzmodulen oder als Onboard-Chip auf Server-Mainboards zum Einsatz kommen. Der zugehörige Firmware-Stack soll sich leicht an das jeweilige Mainboard und dessen Funktionsumfang anpassen lassen. Eine spezielle Kompressionstechnik soll hohe Bildqualität bis zur Auflösung von 1600 x 1200 Bildpunkten sicherstellen, zusätzlich kann der Chip die Kommunikation verschlüsseln und USB-Massenspeichergeräte per LAN anbinden -- ähnliche Funktionen verspricht auch Sun von den neuen Galaxy-Servern.

Der KIRA 100 besteht zum Teil aus einem strukturierten ASIC von Faraday, weshalb er sich auch hardwaremäßig vergleichsweise leicht anpassen lassen soll. Swen Anderson, Chief Technology Officer von Peppercon, schätzt, dass sich die Kosten von hochwertigen Server-Fernwartungslösungen von zurzeit etwa 50 US-Dollar im Laufe der Zeit halbieren lassen. (ciw)