Vint Cerf: Das Internet ist ein Spiegel der Gesellschaft

Der Google-Vizepräsident sieht im Missbrauch des Internets weniger ein technisches, denn ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem.

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Der Internetpionier und TCP/IP-Mitentwickler Vint Cerf, der momentan als Chief Internet Evangelist bei Google tätig ist, sieht im Missbrauch des weltweiten Netzes weniger ein technisches Problem als ein gesellschaftliches und wirtschaftliches. Das Internet spiegele die Gesellschaft wider, die es nutze, sagte er laut indischen Medienberichten in Bangalore. Zu den Risikofaktoren wie Spam, Viren und sozialen Missbrauch des Internets sagte er demnach, sie seien Nebeneffekte eines freien Dienstes.

Cerf wies darauf hin, dass momentan lediglich ein Sechstel der Weltbevölkerung am Internet teilnehme, 40 Millionen allein in Indien. Die rückläufigen Preise zum Beispiel für Internet-fähige Mobiltelefone würden dafür sorgen, dass diese Zahl zunehme. Immerhin gebe es bereits 2,5 Milliarden Menschen, die Mobilfunknetze nutzten. Google hatte Anfang 2004 sein erstes Forschungs- und Entwicklungszentrum außerhalb der USA in Indien errichtet. Cerf sagte bei seinem Aufenthalt in Bangalore, sein Unternehmen widme sich verstärkt der indischen Sprache und Kultur. (anw)