Infrarot-Sensoren entlasten Offshore-Windkraft

Dänische Forscher haben herausgefunden, dass weitaus weniger Vögel mit Offshore-Windkraftanlagen kollidieren, als bislang angenommen.

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Dänische Forscher haben herausgefunden, dass weitaus weniger Vögel mit Offshore-Windkraftanlagen kollidieren, als bislang angenommen. Dazu haben sie ein neuartiges Kollisionserkennungssystem entwickelt. Das so genannte "Thermal Animal Detection System", kurz TADS, arbeitet mit einer wärmeempfindlichen Infrarot-Kamera, die das Umfeld der Rotoren 24 Stunden am Tag überwacht. Nähert sich ein Lebewesen, wird sie aktiviert – eventuelle Kollisionen werden mitgeschnitten.

Die ersten Ergebnisse der insgesamt 15 Millionen Dollar teuren Studie klingen erstaunlich gut: Es zeigte sich, dass Seevögel durchaus schlau genug sind, die Offshore-Anlagen vor Dänemark zu umfliegen. Nach rund 2400 Stunden Überwachung registrierten die Wissenschaftler nur 15 Vögel und Fledermäuse, die tatsächlich in die Nähe des überwachten Rotors kamen – außerdem eine Motte. Dabei kam es zu einer einzigen Kollision, an der ein kleiner Vogel oder eine Fledermaus beteiligt war.

In den USA verfolgt man die dänische Studie mit großer Aufmerksamkeit. Denn der erste wirklich große Offshore-Windpark der Vereinigten Staaten am Nantucket Sound in Massachusetts, das "Cape Wind"-Projekt, wurde auch deshalb immer wieder verzögert, weil Umweltschützer fürchteten, dass die 130 geplanten Mühlen Tausende von Seevögeln pro Jahr das Leben kosten könnten. Taber Allison von der Umweltschutzgruppe Mass Audubon, die die Gefahren des Windparks betont und bislang wenig von den Ungefährlichkeitsbeteuerungen der "Cape Wind"-Projektentwickler hielt, macht die dänische Studie nun jedoch "zurückhaltend optimistisch".

Siehe dazu in Technology Review:

(wst)