Beton 2.0

Wissenschaftler haben eine neue Art von Beton entwickelt, der bis zu sechsmal mehr Kraft aufnehmen kann. Das Material wird von Fachleuten als möglicher neuer Standard gehandelt, berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 3/07.

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Ein Ingenieur der Universität Kassel hat eine neue Art von Beton entwickelt, die bis zu sechsmal mehr Kraft aufnehmen kann als herkömmlicher Beton. Der UHPC (Ultra High Performance Concrete) des Bauingenieurs Gregor Zimmermann wird von Fachleuten als mögliches neues Standardmaterial – vom Brückenbau bis zur Badewannenkonstruktion – gehandelt, berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 3/07.

Der UHPC unterscheidet sich vor allem durch zwei Eigenschaften von herkömmlichem Beton. Erstens besteht er aus sehr feinen, rund 0,1 mm großen Kiespartikeln als Zugabe zum Zement. Gießt man ihn in eine Verschalung aus Glas, hat er anschließend eine so glatte Oberfläche, dass er sogar spiegelt. Zweitens bestehen rund zweieinhalb Prozent seines Volumens aus 0,1 mm dicken und 10 bis 17 mm langen Stahlfasern. Je nachdem, wie der UHPC in die Form gepumpt wird, richten sich diese Fasern in beliebige Richtungen oder parallel aus. Beim Aushärten verbacken sie dann untrennbar mit dem Beton. Dadurch erreicht UHPC eine Druckfestigkeit von rund 200 statt bislang 30 bis 35 Newton pro Quadratmillimeter.

Mit dem neuen Hochleistungsbeton können Bauwerke also weitaus filigraner gebaut werden. Doch auch über die Architektur hinaus will Zimmermann seine Erfindung vermarkten: "Wir haben bereits sieben Millimeter dünne Platten gegossen. Die eignen sich besonders als Möbel für den Küchen- und Sanitärbereich."

Mehr dazu in TR 03/07 (seit dem 22.2. am Kiosk und online bestellbar):

(wst)