Apple verteidigt Musikshop gegen Vorwürfe von Verbraucherschützern

Folge man der Kritik der Verbraucherschützer, liefe dies letztlich auf eine Abschaffung der DRM-Systeme hinaus, mit dem Apple vor allem die Rechte der Musiker verteidige, meinte Apples Marketing-Chef Phil Schiller.

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Von
  • Jürgen Kuri

Apple-Marketing-Chef Phil Schiller hat das Geschäftsmodell des Online-Musikladens iTunes Music Store gegen Vorwürfe der deutschen Verbraucherzentrale und anderer europäischer Verbraucherschützer verteidigt. Folge man der Kritik der Verbraucherschützer, liefe dies letztlich auf eine Abschaffung der Systeme zum Digital Rights Management (DRM) hinaus, mit dem Apple vor allem die Rechte der Musiker verteidige, sagte Schiller am Mittwoch in einem Gespräch mit der dpa in San Francisco. "Die größten Wettbewerber im Online-Musikmarkt sind immer noch die Diebe, die geschütztes Material im Internet verteilen."

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) hatte Mitte Juli den beiden führenden Musikportale in Deutschland, Musicload von T-Com und Apples iTunes Music Store, vorgeworfen, die Verbraucherrechte konsequent zu ignorieren. Die Verbraucherzentrale störte sich vor allem am "Kleingedruckten" der Allgemeinen Geschäftsbedingungen bei Apple sowie T-Com und kritisierte, dass Songs aus den Online-Läden nicht auf beliebigen Musikplayern abspielbar seien. Auch skandinavische Verbraucherschützer hatten sich unter anderem über die Beschränkung auf den iPod als iTunes-kompatiblen mobilen Player beschwert; Norwegens Verbraucherschützern gingen die ersten Reaktionen Apples auf die Vorwürfe aber bei weitem nicht weit genug. In Frankreich scheiterte eine im Gesetzgebungsverfahren immer weiter abgeschwächte DRM-Interoperabilitätsklausel, gegen die sich Apple gewandt hatte, letztendlich an einer Entscheidung des Verfassungsrats.

Schiller räumte in dem dpa-Gespräch ein, dass Lieder aus iTunes am einfachsten auf dem iPod von Apple abgespielt werden können. Jeder iTunes-Kunde könne aber auch die Musik auf CD brennen und auf diesem Weg in Systeme für andere Player exportieren. "Dieser Markt ist jung und sehr umkämpft. Die Kunden haben alle Möglichkeiten zur Auswahl. Sie könnten bei Sony oder Microsoft einkaufen. Sie entscheiden sich aber mehrheitlich für die Kombination iTunes/iPod von Apple." Nicht richtig sei auch der Vorwurf, Apple wolle das Musikgeschäft monopolisieren. "Wir haben inzwischen ein großes Ökosystem rund um den iPod und iTunes geschaffen." Dazu gehörten beispielsweise die Kooperationen mit Audible im Markt für Hörbücher, die Zusammenarbeit mit Motorola im Mobilfunkmarkt oder die jüngsten Projekte mit Nike und Coca-Cola.

Siehe dazu auch: (jk)