Merkels Internetvideos sollen peppiger werden

Der Auftrag für die Podcasts der Bundeskanzlerin wurde nach Kritik an Vergabeverfahren und Kosten öffentlich ausgeschrieben; nun geht er an die 2000 gegründete Firma Evisco.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 179 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die Bundeskanzlerin soll per Internet künftig peppiger zum Bürger sprechen: Von dieser Woche an übernimmt eine junge Münchner Firma die Federführung für Angela Merkels Videobotschaft. Die Evisco AG habe sich bei der Neuausschreibung des Auftrags unter 18 Bewerbern durchgesetzt, sagte eine Sprecherin des Bundespresseamtes. "Es werden sich Dinge ändern", kündigte Evisco-Vorstand Götz Schulz-Temmel an. "Wir überlegen natürlich, wie das Ganze peppiger gemacht werden kann." Zudem sollten die Merkel-Videos hochwertiger produziert werden und leichter zugänglich sein.

Die Firma Evisco wurde laut Schulz-Temmel im Jahr 2000 gegründet und beschäftigt derzeit etwa 30 Mitarbeiter. Eviscos Angebot sei wirtschaftlicher als die bisherige Produktion, hieß es im Bundespresseamt. Zuvor hatten Kritiker moniert, dass die Kosten pro zweiminütigem Spot anfänglich etwa 6500 Euro betrugen. Wie viel das so genannte Videoblog nun koste, gab das Bundespresseamt nicht bekannt.

Evisco solle weiter jeden Samstag eine Videobotschaft der Kanzlerin produzieren. Der Auftrag laufe vorerst bis Jahresende, hieß es im Bundespresseamt. Nachdem Merkel derzeit im Urlaub ist, werde die nächste Übertragung wahrscheinlich Ende August wieder im Internet stehen.

Merkel war erstmals am 8. Juni per Videoblog aufgetreten – und nutzte damit als weltweit erste Regierungschefin das neue Medium. Zu der Zeit hatte Wolfgang Stock die redaktionelle Leitung inne; wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe schreibt, hatte der Merkel-Buchautor, Journalist und heutige selbstständige PR-Unternehmer gute Drähte zu Merkel aus früheren Tagen, ebenso wie die im Abspann der bisherigen Podcasts genannte Merkel-Vertraute und ehemalige Sprecherin Eva Christiansen. Der Auftrag wurde aber nach Kritik an Vergabeverfahren und Kosten öffentlich ausgeschrieben. (dpa) / (jk)