Youtube baut Inhalte-Partnerschaften weiter aus

Nach der NHL haben jetzt auch die Basketballer der NBA ihren offiziellen Youtube-Channel. Auch mit dem Independent-Label Wind Up ist sich die Google-Tochter einig.

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Das in den Reihen der Inhalte-Anbieter nicht unumstrittene Videoportal Youtube macht weitere Fortschritte in seinem Bemühen, das Angebot zu legalisieren und Lizenzen für Inhalte Dritter zu erwerben. Nach einem bisher zur beiderseitigen Zufriedenheit verlaufenden Abkommen mit der US-Eishockey-Liga (NHL) gibt es nun auch eine Partnerschaft mit der National Basketball Association (NBA). Wie die Kollegen vom Eis erhält auch die NBA einen eigenen Kanal auf dem Portal, über den sowohl offizielle NBA-Inhalte abgespielt werden als auch Filme der Fans. So soll es unter anderem einen Wettbewerb geben, an dem Basketball-Freunde Filmchen mit ihren besten "Moves" einstellen können. Außerdem erhält die NBA die Kontrolle über von Nutzern hochgeladenes NBA-Material und die Möglichkeit, solches auch löschen zu lassen.

Die beiden Deals mit den großen Sportverbänden sollen nicht die letzten bleiben, verriet der Chef des Business Development, Chris Maxcy, der New York Times. "Wir sehen hier einen Trend." Aktuelle und potenzielle Partner würden mehr über die Vorzüge der Plattform lernen. Eine Sprecherin der Eishockey-Liga sagte der Zeitung, der NHL-Channel sei bereits sehr beliebt, einzelne Filmchen hätten es auch schon in die Top Ten des Portals geschafft. Für die NHL, die um Aufmerksamkeit und Sendezeit im Fernsehen kämpft, ist YouTube ein guter Weg zur Zielgruppe. Die Kollegen aus der Football-Fraktion sehen das (noch?) ganz anders. Sie wollen Videos lieber auf ihrer eigenen Seite zeigen. Der Kontakt zu YouTube, so ein Sprecher zur New York Times, laufe vorwiegend über die Rechtsabteilung.

Seit der Übernahme durch Google spricht YouTube mit zahlreichen Inhalteanbietern und hat schon eine Reihe von Partnerschaften geschlossen. Die sehen in der Regel so aus, dass YouTube die geschützten Werke identifiziert und den damit erwirtschafteten Umsatz nach einem unbekannten Verteilungsschlüssel mit den Rechteinhabern teilt. Neben großen Plattenlabels wie Warner und Fernsehsendern wie CBS ist die Google-Tochter auch mit kleineren Unternehmen einig. Zuletzt konnte sie sich mit den Independent-Label Wind-Up Records ("Evanescence") über den Vetrieb von Videos und eine Nutzungserlaubnis für rund 250 Lieder aus dem Repertoire der Wind-Up-Künstler einigen.

Doch nicht alle Inhalteanbieter sind gut auf YouTube zu sprechen. Auf Beschwerde von Viacom mussten 100.000 Clips von dem Portal entfernt werden, die unter anderem Inhalte der Viacom-Töchter MTV, Comedy Central und Paramount wiedergegeben hatten. Viacom setzt dagegen auf Joost, das neue TV-Projekt der Gründer von Kazaa und Skype. (vbr)