Lenovo ruft 208.000 ThinkPad-Akkus zurück

Läutet Lenovo eine neue Runde des Akkutauschs ein? Über 200.000 Lithiumionen-Akkus ruft das Unternehmen seit 1. März zurück – und der Akkuhersteller heißt ausnahmsweise nicht Sony.

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Von
  • Dr. Jürgen Rink

Noch sind die Nachwehen des Rückrufs der über 9 Millionen Lithiumionen-Akkus von rund 10 Notebook-Unternehmen zu spüren, da läutet Lenovo bereits eine neue Runde ein. Das Unternehmen ruft 208.000 Lithiumionen-Akkus zurück, die zusammen mit Thinkpad-Notebooks weltweit zwischen November 2005 und Februar 2007 ausgeliefert wurden. Betroffen sind die Serien ThinkPad R60, R60e, ThinkPad T60, T60p und ThinkPad Z60m, Z61e, Z61m und Z61p. Die Akkus können sich überhitzen und sollten deshalb sofort aus dem Notebook entfernt werden.

Der Umtausch betrifft nur Akkus mit der Teilenummer FRU P/N 92P1131, in denen neun Zellen stecken, nicht jedoch die kleineren mit sechs Zellen. Auf der schon vom letzten Rückruf bekannten Website informiert Lenovo über den Ablauf des Akkutauschs. Anhand des Strichcodes kann der Kunde überprüfen, ob der Akku tatsächlich vom Rückruf betroffen ist. Unter der Telefonnummer 018 05/25 35 58 gibt Lenovo Hilfestellung zum Tausch und verspricht, mit dem neuen, kostenlosen Akku eine vorfrankierte Versandverpackung für die Rücksendung zu senden. Laut Lenovo kann das allerdings bis zu vier Wochen dauern.

Diesmal handelt es sich nicht um Akkus des Herstellers Sony, sondern um Stromlieferanten des Weltmarktführer Sanyo, berichtet der US-Verbrauscherschutz. Dort heißt es, dass der Akkupack sich durch einen Stoß an der Ecke überhitzen kann und ein interner Defekt wie bei Sony nicht vorläge. Vier Fälle sind offiziell bekannt. Bei Sony führte ein neues Herstellungsverfahren mit dünneren Elektrodenabständen zum Rückruf, da die immer vorhandenen kleine Verunreinigungen dann zu Kurzschlüssen führen konnten, die weder die Schutzelektronik noch die intrinsische Kurschlusssperre abfangen konnten.

Unterdessen stoppen erste Unternehmen bereits die Rückrufrunde Nummer eins. Toshiba hat eines seiner Austauschprogramme zum 1. Februar 2007 beendet, und zwar das am 19. September 2006 lancierte. Ein zweites Austauschprogramm, das am 28. September startete, läuft noch. Chaos und Unklarheiten begleiten die zahlreichen Rückrufprogramme der Hersteller von Anfang an: BenQ teilte sein Programm gar nicht erst mit, Dell erweiterte die Zahl der Notebooks zweimal, Sony und andere meldeten zunächst, dass die eigenen Notebooks nicht betroffen wären. Besitzer von Notebooks dieser Unternehmen sollten sich angesichts dessen erneut auf der Homepage des Herstellers vergewissern, dass ihr Akku tatsächlich nicht von einem Rückruf betroffen ist.

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(jr)