Sonys Ergebnis leidet unter Akku-Debakel

Der japanische Elektronik- und Medienkonzern Sony hat im zweiten Geschäftsquartal einen Gewinneinbruch erlitten. Die Kosten für das Akku-Austauschprgramm belasten den Konzern erwartet stark.

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Der japanische Elektronik- und Medienkonzern Sony hat im zweiten Geschäftsquartal einen Gewinneinbruch erlitten. Wie Sony am Donnerstag bekannt gab, stürzte der Nettogewinn in den Berichtsmonaten Juli bis September vor allem wegen der hohen Kosten des Akku-Austauschprogramms um 94,1 Prozent auf 1,7 Milliarden Yen (11,3 Millionen Euro). Das Unternehmen konnte die Einnahmen im Quartal zwar um 8,3 Prozent auf 1,85 Billionen Yen (12,3 Milliarden Euro) steigern, verbuchte konzernweit aber einen operativen Verlust von 20,8 Milliarden Yen (138,8 Millionen Euro), nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 74,6 Milliarden Yen (497,9 Millionen Euro) erzielt worden war.

Obwohl die Elektronik-Sparte mit Digitalkameras, Vaio-PCs sowie Flachbild-Fernsehern gute Umsätze erzielte und damit auch den Rückgang bei Röhrengeräten kompensieren konnte, zogen die für Millionen zurückgerufener Notebook-Batterien das operative Ergebnis der Sparte nach unten. Mit Elektronik verdiente Sony im abgelaufenen zweiten Quartal des bis März dauernden Geschäftsjahres noch gut 8 Milliarden Yen (53,4 Millionen Euro) und damit 71 Prozent weniger als im Vorjahr. Sony veranschlagt die Kosten für die voraussichtlich 9,6 Millionen weltweit vom Umtausch betroffenen Laptop-Batterien auf 51,2 Milliarden Yen (340 Millionen Euro).

Auch die anderen Sparten waren unter Druck und daher nicht in der Lage, die unvorhergesehenen Kosten abzufedern. In der Spieleabteilung gingen die Umsätze um 20 Prozent zurück, das operative Ergebnis rutschte mit 43 Milliarden Yen (287 Millionen Euro) ins Minus. Sony verweist auf rückläufige Verkäufe bei der Playstation Portable (PSP) und hohe Kosten vor der Markteinführung der Playstation 3. Auch das Filmgeschäft macht den Sony-Managern keine Freude. 12 Prozent mehr Umsatz werden von hohen Marketingkosten und schlecht laufenden Filmen aufgefressen. So haben die unter hohen Erwartungen gestarteten Titel "Zoom" (mit Tim "Hör mal wer da hämmert" Allen) und das Polit-Drama "All the King's Men" zusammen bisher gerade mal 19 Millionen US-Dollar ein.

Sony hält angesichts der Zahlen an seiner düsteren Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr fest. Diese hatte das Unternehmen als Folge der beispiellosen Rückruf-Lawine vor kurzem drastisch gekappt. So wird nur noch mit einem Nettogewinn von 80 Milliarden Yen (533 Millionen Euro) statt 130 Milliarden Yen (867 Millionen Euro) gerechnet.

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