Trolltech stellt Linux-Handy für Entwickler vor [Update]

Das Qtopia Greenphone soll Softwareanbieter als funktionsfähige Testumgebung bei der Entwicklung von Linux-Anwendungen für Mobiltelefone unterstützen. Trolltech wird das Handy als Teil seiner Entwicklungsumgebung Qtopia anbieten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 140 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Trolltechs Qtopia Greenphone soll die Entwicklung für Smartphones unter Linux vereinfachen. [Klicken für vergrößerte Ansicht, Bild: Trolltech]

Linux-Anwendungsentwicklern für Mobiltelefone fehlte bisher eine passende Hardwareumgebung für die kontinuierlichen Tests während der Entwicklungsphase. Um diese Lücke zu schließen hat Trolltech nun das Qtopia Greenphone vorgestellt. Das Handy wird als Teil der Qtopia-Entwicklungsumgebung des norwegischen Unternehmens angeboten und soll ab September zu einem Preis von voraussichtlich rund 690 US-Dollar verfügbar sein. Trolltech ist vor allem bekannt für das plattformübergreifende C++-Framework Qt, auf dem etwa der Unix/Linux-Desktop KDE aufbaut, und die Entwicklungsumgebung Qtopia für Mobilgeräte.

Die Rückseite des Qtopia Greenphone mit Kamera [Klicken für vergrößerte Ansicht, Bild: Trolltech]

Im Paket mit der Qtopia Phone Edition des Trolltech SDK soll das Handy helfen, die Entwicklungszyklen für beliebige Anwendungen von Geschäftsapplikationen bis hin zu Spielen deutlich zu verkürzen. Das Greenphone ist dazu mit den heute gängigen Funktionen eines Smartphone ausgestattet, darunter auch einer Kamera. Das Handy lässt sich über einen Mini-USB-Port direkt mit den Anwendungen bespielen, der Linux-Kernel ist vorinstalliert.

Das Greenphone wird von Trolltechs chinesischem Partner Yahua Teltech gefertigt. Es ist mit einem Dual-Core-XScale-Prozessor mit 312 MHz Taktfrequenz von Marvell (vormals Intel) und dem Basisbandprozessor BCM2121 von Broadcom ausgestattet. Neben 64 MByte RAM stehen 128 MByte Flash-Speicher und ein MiniSD-Karteneinschub zur Verfügung. Das Touchscreen-Display bietet QVGA-Auflösung. Neben GSM und GPRS unterstützt das Greenphone auch WiFi und ist dank SIP Middleware auch für VoIP-Telefonate vorbereitet.

Herstellern wie Motorola, ZTE und Cellon verdankt Trolltech, dass weltweit bereits rund 4 Millionen Handys verkauft wurden, die auf Qtopia basieren. Mit dem Greenphone, das nur das erste Modell in einer ganzen Reihe werden soll, wollen die Norweger die Verbreitung von Linux-Handys weiter ankurbeln. Zuletzt hatte Trolltech im Mai außerdem angekündigt, eine Börsennotierung anzustreben, die inzwischen vollzogen wurde.

[Update] Unterstützung für WiFi wird es bei dem jetzt vorgestellten Greenphone-Modell nicht geben. Trolltech will aber spätere Versionen des Mobiltelefons mit der Technik für WLANs ergänzen. (map)