Googles Heimatstadt bekommt kostenloses WLAN

Der Suchmaschinenbetreiber investiert eine Million US-Dollar in ein flächendeckendes Funknetz für die kalifornische Gemeinde Mountain View.

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Suchmaschinenbetreiber Google will wie angekündigt in seiner Heimatstadt in Kalifornien ein flächendeckendes WLAN in Betrieb nehmen. US-Berichten zufolge steht die Übergabe des Netzes an die Bevölkerung von Mountain View nach einer mehrere Monate währenden Testphase nun unmittelbar bevor – und das früher als ursprünglich geplant. Das Funknetz soll etwa 90 Prozent der gut 31 Quadratkilometer großen Gemeinde abdecken und die etwa 72.000 Einwohner mit einem kostenlosen Internetzugang versorgen.

Das Unternehmen hat in Kooperation mit der Stadtverwaltung 380 Antennen auf Laternenmasten installiert. Wer sich im Umkreis von etwa 150 Metern um die Sendeanlage bewegt, kann sich einloggen. Google zahlt dafür jährlich 36 US-Dollar (28 Euro) pro benutzter Laterne an die Stadt und hat sich zur Übernahme der Energiekosten verpflichtet. Insgesamt beziffert das Unternehmen die Investition auf eine Million US-Dollar (785.000 Euro).

Der Zugang liegt den Angaben zufolge mit einer Bandbreite von 1 MBit/s noch unter der Leistung vergleichbarer DSL-Anschlüsse, die in den USA verbreiteten Kabelzugänge erreichen deutlich höhere Raten. Google hat sich zu einer freien Grundversorgung verpflichtet, den Vertragsentwürfen mit der Stadt zufolge aber die Option, auch kostenpflichtige Dienste anzubieten. Auch zu einem VPN kann man sich über das Google-WLAN verbinden.

"Die Reaktionen waren überwältigend positiv", sagte ein Sprecher gegenüber einer US-Zeitung. Weil sich so viele Bürger an dem Test beteiligen wollten, habe man den Start vorgezogen. Bisher hatten sich 1000 Einwohner an dem Test beteiligt. Für Google ist das Netz nicht nur ein Bonbon für die Gemeinde und die dort lebenden Mitarbeiter, sonder auch ein Studienobjekt. Auch in San Francisco plant der Suchmaschinenbetreiber ein öffentliches Funknetz und hat sich dafür mit dem Provider EarthLink zusammengetan. Google macht sich mit diesem Engagament aber nicht nur Freunde. Kritiker warnen vor möglichem Datenmissbrauch. (vbr)