T-Mobile hat gute Chancen auf US-Frequenzen
Die Telekom-Tochter hat bisher über drei Milliarden US-Dollar für neue Mobilfunklizenzen in den USA geboten und ist damit das spendierfreudigste Unternehmen bei der Auktion der FCC.
Die Telekom-Tochter T-Mobile USA und Verizon Wireless führen das Bieterfeld bei der Auktion weiterer Mobilfunklizenzen in den USA an. Nach 20 Runden hat T-Mobile bei 77 Frequenzen die Nase vorn und bietet dafür über drei Milliarden US-Dollar (2,4 Milliarden Euro). Der zweitgrößte US-Mobilfunkanbieter Verizon Wireless bietet 2,8 Milliarden US-Dollar (2,2 Milliarden Euro) für vier Lizenzen, darunter ein großes Gebiet im Nordwesten des Landes. Dritter im Bunde ist ein Konsortium aus den Kabelnetzbetreibern Comcast und Time Warner sowie dem Mobilfunkunternehmen Sprint Nextel, das bisher 1,5 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro) für 79 Lizenzen bietet.
Die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) versteigert seit dem 9. August insgesamt 1122 Lizenzen für neue Frequenzen in verschiedene Territorien der USA. An der Auktion beteiligen sich 168 Bieter. Die Frequenzen können zum Beispiel für neue Mobilfunkdienste, UMTS oder Wimax-Angebote genutzt werden. Beobachter hatten T-Mobile bereits im Vorfeld der Auktion ein starkes Engagement zugetraut. Die Telekom-Tochter ist der viertgrößte Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten und will mit neuen Frequenzen zu den Konkurrenten aufschließen. Berichten zufolge ist die Auktionskasse der Bonner mit fünf Milliarden US-Dollar (3,9 Milliarden Euro) gut gefüllt.
Unterdessen hat sich der Verbund zweier Satelliten-TV-Betreiber, die mit einigen Ambitionen und einer Abschlagszahlung von einer Milliarde US-Dollar in den Bieterwettkampf gegangen waren, zurückgezogen. "Wenn die Bullen anfangen zu kämpfen, werden die Kälbchen verletzt", kommentiert ein Analyst gegenüber dem US-Nachrichtendienst News.com. Die Auktion spiegelt auch den Wettstreit der Infrastrukturen wieder. So bewerben sich neben den Mobilfunkanbietern auch Kabelnetzbetreiber um die begehrten Frequenzen.
Insgesamt liegen der FCC inzwischen Gebote über 10 Milliarden US-Dollar (7,8 Milliarden Euro) auf dem Tisch. Die Auktion endet, wenn nach einer bestimmten Frist keine neuen Gebote mehr eingehen. Während sich bei den weniger begehrten Lizenzen schneller ein Höchstbietender herauskristallisiert, können sich die Bietergefechte um strategisch wichtige Frequenzen über mehrere Wochen hinziehen. Allgemein wird erwartet, dass die FCC Einnahmen von bis zu 15 Milliarden US-Dollar (11,7 Milliarden Euro) erzielen wird. (vbr)