Speicherpreise fallen weiter: DDR2-RAM unterbietet DDR

Die harte Konkurrenz unter den Speicherchip-Herstellern und der rasche Aufbau weiterer Produktionskapazitäten drücken auf die DRAM-Preise.

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Die harte Konkurrenz unter den Speicherchip-Herstellern und der schnelle Aufbau weiterer Produktionskapazitäten drücken auf die DRAM-Preise. Zurzeit ist der rasche Preis-Sinkflug vor allem bei DDR2-SDRAM zu beobachten: Dieser Speichertyp kommt zurzeit fast ausschließlich in PCs, Notebooks, Workstations und Servern mit Intel-Prozessoren zum Einsatz. Intel hatte den Aufbau von DDR2-Fertigungsanlagen allerdings massiv gefördert, um seine bevorzugte Speicher-Schnittstelle im Markt rasch durchzusetzen. Die niedrigen DDR2-RAM-Preise setzen auch AMD unter Druck: Athlon 64, Sempron und Turion 64 steuern bisher ausschließlich DDR-Speicher an.

Chipsätze und Prozessoren mit DDR2-Speichercontroller von Herstellern wie AMD, Apple, IBM oder Sun kommen erst allmählich auf den Markt. Waren DDR2-DIMMs bisher zumindest ein wenig teurer als PC3200-DIMMs gleicher Kapazität, so sind bei den meisten Herstellern mittlerweile die DDR2-Produkte günstiger, wenigstens jene der PC2-4200-Klasse (DDR2-533, 266 MHz).

Besonders krass ist der Preisverfall bei den 1-GBit-DRAMs, den Serienprodukten mit der bisher höchsten Kapazität pro Chip: Man benötigt solche Bauelemente zum Aufbau ungepufferter DDR2-DIMMs mit 2 GByte Kapazität für Desktop-PCs. Diese Riesen-Module sind erst seit wenigen Monaten lieferbar, kooperieren aber bisher nur mit wenigen Chipsätzen und waren vor allem sehr teuer. Nun bietet aber beispielsweise der deutsche Third-Party-Hersteller MDT ein ungepuffertes PC2-4200-444-DIMM (Non-ECC) mit 2 GByte Kapazität an, das im Einzelhandel schon für etwa 225 Euro zu haben ist – ein vergleichbares Modul aus der ValueRAM-Baureihe von Kingston kostet noch ungefähr das Dreifache, die langsamere PC2-3200-Ausführung liegt allerdings ebenfalls nur knapp über 200 Euro. Die Micron-Tochterfirma Crucial verlangt für ein schnelleres PC2-5300-DIMM mit 2 GByte noch satte 1350 Euro – es ist aber zu erwarten, dass sich die Preise in nächster Zeit angleichen werden, weil immer mehr Chipfirmen 1-GBit-Chips auf den Markt werfen. In etwa einem Jahr sollen schon die ersten 2-GBit-Chips erscheinen. (ciw)