Gates-Stiftung hilft Medienkonzern aus

Zusammen mit anderen Geldgebern gewährte die Stiftung einem Medienkonzern einen ungewöhnlichen Kredit zum Aufkauf weiterer Zeitungen.

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Von
  • Florian Rötzer

Im Zentrum der Bill & Melinda Gates Foundation steht die Bekämpfung von Krankheiten wie Aids, Malaria oder Masern durch Impfungen oder Behandlungen. Andere Schwerpunkte liegen im Bereich der Bildung. Aber es gibt auch einen Topf für "Special Opportunities", also für Bereiche, die aus der üblichen Tätigkeit der Stiftung herausfallen. Normalerweise sind das ebenfalls humanitäre Hilfsprojekte. Doch nun wurde bekannt, dass die Gates-Stiftung auch auf anderem Gebiet tätig wurde.

Etwas verwundert wird in amerikanischen Medien berichtet, dass die Stiftung zusammen mit anderen Geldgebern wie der Hearst Corp., der General Electric Capital Corp. und einigen Banken, der MediaNews Group, der etwa die Denver Post gehört, mindestens 350 Millionen US-Dollar (271 Millionen Euro) gegeben hat, um es dem Konzern zu ermöglichen, Zeitungen in Minnesota und in Kalifornien wie die San Jose Mercury News oder Contra Costa Times aufzukaufen. Wie viel die Gates-Stiftung dazu beigetragen hat, ist nicht bekannt. Ein wenig ungewöhnlich ist es schon, dass nun die Gates-Stiftung auch Entwicklungshilfe für Medienkonzerne durch Kredite leistet. MediaNews war bereits vor dem Zukauf mit 40 Tageszeitungen einer der größeren Zeitungskonzerne der USA.

Nachdem Warren Buffet, der zweitreichste Mann der Welt, der Bill & Melinda Gates Foundation kürzlich den Löwenanteil seines Vermögens gespendet hat, ist die Stiftung des reichsten Mannes der Welt mit einem Kapital von nun über 60 Milliarden Dollar endgültig zur wahrscheinlich unüberholbar größten Stiftung geworden. Kritiker befürchten, dass nun Gates nicht nur mit Microsoft den Software-Markt dominiert, sondern auch auf dem Bereich der Bildung, Gesundheit und Entwicklungshilfe eine Art Monopol ausbilden könnte. (fr)