Akku-Problem war Dell und Sony lange bekannt

Die Probleme mit Lithium-Ionen-Akkus in Notebooks haben die beiden Hersteller schon im vergangenen Herbst diskutiert. Die Rückrufaktion wurde jedoch erst lanciert, als Beweise für die akute Brandgefahr vorlagen.

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Von
  • Matthias Parbel

Mitte August hatte Dell angekündigt, rund 4,1 Millionen Notebook-Akkus zurückzurufen, da sich die Energiezellen entzünden könnten. Die prinzipielle Gefahr ist der Branche seit Jahren bekannt, im konkreten Fall wissen Dell und Akku-Hersteller Sony mindestens seit Oktober 2005 von der Brandgefahr bei den Lithium-Ionen-Akkus. Dies bestätigte ein Sprecher von Sony gegenüber verschiedenen Medien.

Vor rund zehn Monaten habe man über Probleme diskutiert, die offensichtlich von Metallpartikeln herrühren, mit denen die Lithium-Ionen-Akkus während des Fertigungsprozesses verunreinigt werden. Die Partikel könnten zu Fehlfunktionen der Akkus führen – im schlimmsten Fall zur Entzündung. Daraufhin habe Sony im Februar 2006 die Produktion umgestellt, um die Verunreinigungen zu vermeiden.

Anlass für eine Rückrufaktion sahen beide Hersteller bis zu diesem Zeitpunkt nicht, da keine konkreten Vorfälle bekannt gewesen seien, die das akute Gefahrenpotenzial aufgezeigt hätten. Zwar habe es Überhitzungsprobleme bei Notebooks gegeben. Ein Beweis für einen unmittelbaren Zusammenhang mit den Akkus habe jedoch nicht vorgelegen.

Von der gemeinsam mit der U.S. Consumer Product Safety Commission (CPSC) gestarteten Rückrufaktion wegen Brandgefahr sind Dell-Notebooks sowie Notebook-Akkus, die im Zeitraum von Oktober 2004 bis Juli 2006 verkauft wurden, betroffen. Sämtliche Akkus stammen aus der Produktion von Sony und wurden bis Februar 2006 gefertigt. Nach Auskunft der CPSC ist dies bereits die vierte freiwillige Rückrufaktion für Notebook-Akkus, die Dell seit dem Jahr 2000 gestartet hat. (map)