ARD nicht auf der Funkausstellung 2006 dabei

Eine im Jahresturnus stattfindende IFA war bislang in der Finanzplanung der TV-Sender nicht vorgesehen; die ARD kostet ein Messeauftritt nach eigenen Angaben 1,5 bis 2 Millionen Euro.

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  • dpa

Die ARD wird bei der Internationalen Funkausstellung (IFA) 2006 in Berlin nicht dabei sein. Die Intendanten der Senderverbundes hätten sich bei einem Treffen in Leipzig Ende November aus Kostengründen für einen Verzicht entschieden, sagte ARD-Sprecher Rudi Küffner am Montag und bestätigte einen Bericht der Berliner Zeitung vom selben Tag. Eine Beteiligung koste zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro. Ein solcher Betrag sei in der mittelfristigen Finanzplanung nicht vorgesehen.

Das ZDF zögert noch mit einer Zusage für die IFA. "Wir werden erst 2006 entscheiden", sagte ZDF-Sprecher Walter Kehr. Sicher sei, dass im ZDF-Haushaltsplan für das kommende Jahr kein Geld für die IFA vorgesehen ist. Der IFA-Auftritt alle zwei Jahre schlage mit Kosten im siebenstelligen Bereich zu Buche. Allerdings sei eine gemeinsame Präsenz von ZDF und ARD nicht völlig ausgeschlossen. Bei einem Spitzengespräch wolle ZDF-Intendant Markus Schächter mit dem ARD-Vorsitzenden Thomas Gruber im Januar 2006 über das Thema sprechen. Die privaten Fernsehsender haben der IFA schon vor Jahren den Rücken gekehrt.

Der IFA-Veranstalter Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) hatte am 26. Oktober überraschend angekündigt, dass die IFA künftig jedes Jahr stattfindet. Mit der Abkehr vom Zwei-Jahres-Turnus soll die Position der weltgrößten Branchenschau auch gegenüber anderen Veranstaltungen gestärkt werden. Die IFA könne die Funktion von mehreren kleinen Messen übernehmen, wurde argumentiert. Im Blick sind dabei Hausmessen der Handelsketten und Einkaufskooperationen wie auch die CeBIT in Hannover und die Fotokina in Köln.

Die nächste Funkausstellung soll vom 1. bis 6. September 2006 stattfinden. Zum Stand der Anmeldung konnte gfu-Sprecher Roland Stehle keine Angaben machen. Viele große Unternehmen hätten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht darüber entschieden, sagte er. (dpa) / (jk)