Virtualisierungssoftware Xen 3.0 freigegeben

Unter Aufsicht des Hypervisors Xen teilen sich mehrere parallel laufende Betriebssysteme die Hardware-Ressourcen eines PC.

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Von
  • Peter Siering

Die Entwickler der freien Virtualisierungssoftware Xen haben die Version 3.0 freigegeben. Unter Aufsicht des Hypervisors Xen teilen sich mehrere parallel laufende Betriebssysteme die Hardware-Ressourcen eines PC.

In Version 3.0 verwendet Xen auf Intel-Prozessoren, die dies bieten, die Virtualisierungsunterstützung Vanderpool Technology (VT). Dank VT müssen die Gastsysteme dazu nicht mehr speziell an den Betrieb unter Xen angepasst werden (Paravirtualisierung). Der VT-Code in Xen stammt von Intel. Der Prozessorhersteller ist seit dessen Anfängen in das Projekt involviert. AMD hat für Anfang 2006 Prozessoren mit vergleichbarer Technik angekündigt – bei AMD läuft dies unter dem Namen Pacifica.

In der neuen Version stellt Xen nun auch virtualisierten Systemen (Gästen) bis zu 32 CPUs bereit, kann sie sogar dynamisch hinzufügen. Die neue Fassung kann außerdem mit größeren Adressräumen umgehen, das gilt sowohl für PAE (Physical Address Extension) auf 32-Bit-Systemen (mehr als 4 GByte) als auch für 64-Bit-Systeme (bis zu 1 Terabyte). Ferner bringt Xen jetzt Unterstützung für TPM (Trusted Platform Module) mit, den IBM beigesteuert hat.

Die Veröffentlichung gilt als "community release", also vor allem als Anstoß, die Version 3 zu testen und für sie zu entwickeln. Unterstützt wird das Projekt, das an der Universität Cambridge seine Wurzeln hat, von Xen Source Inc.. Die Entwickler bieten Binärpakete für RPM-Distributionen und eine Demo-CD zum Download an.

Die jetzige Fassung unterstützt anders als die vor rund einem Jahr veröffentlichte Version 2.0 derzeit nur den Linux-Kernel 2.6 als Gastsystem; Anpassungen zur Paravirtualisierung von Kernel 2.4, NetBSD, FreeBSD und Solaris stellen die Entwickler für später in Aussicht. Auch die in Xen 2 vorhandenen Funktionen, um einzelne Geräte, etwa eine Netzwerkkarte, exklusiv einem Gastsystem bereitzustellen, ließen sich in den letzten Vorabversionen von Xen 3 noch nicht benutzen. (ps)