Microsoft will in Indien 1,7 Milliarden Dollar investieren

Microsoft-Gründer Bill Gates hat ankündigt, dass der Softwarekonzern neben massiven Investitionen und Arbeitsplatzaufbau auch Programme zur Ausbildung und Förderung der IT-Kenntnisse plane.

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Von
  • Jürgen Kuri

Microsoft-Gründer und Chief Software Achitect Bill Gates, gerade zu einem Besuch in Indien, hat ankündigt, dass der Softwarekonzern innerhalb der nächsten vier Jahre 1,7 Milliarden US-Dollar in Indien investieren werde. Microsoft will innerhalb der nächsten drei Jahre allein Arbeitsplätze für 3000 Ingenieure in der eigenen Dependance oder bei Partnern in Indien schaffen, meinte Gates. Der Konzern will zudem Marketing-Büros in 33 Städten und 700 Läden eröffnen, auch zwei "Innovation Center" sollen in New Delhi und Bangalore entstehen. In Bangalore beispielsweise betreibt Microsofts Forschungsabteilung bereits ein Zentrum.

Gates betonte laut indischen Medien die Bedeutung von Indien für Microsoft sowohl für die technische Entwicklung und Programmierung von Microsoft-Produkten als auch als bedeutender Markt für Software. Konsequenterweise will Microsoft daher auch Programme in einzelnen Regionen finanzieren, um Bildung, allgemeine Kenntnisse in Informationstechnik sowie Erfahrungen mit Computertechnik in den jeweiligen Landessprachen zu fördern. Der Konzern will den Zugang zu Computertechnik besonders in ländlichen Gegenden voranbringen und die IT-Ausbildung an Schulen verbessern: Dazu legt Microsoft ein Programm für 100 Schulen auf, mit dem die Ausbildung in Computertechnik bei den Schülern in der Landessprache gefördert werden soll.

Gates hob auch die Zusammenarbeit mit indischen Softwarefirmen wie Tata, Infosys oder Satyam hervor – mit Satyam beispielsweise vereinbarte Microsoft nach den Angaben des indischen Konzerns ein Programm, um "Tausende von Mitarbeitern" als Microsoft Certified Professionals zu schulen. Die Programme Microsofts sind laut Gates aber nicht nur dafür da, die eigene Position in Indien zu stärken. Es gehe bei Microsofts Initative für eine "digital umfassende Gesellschaft" auch um den Kampf gegen die digitale Kluft.

Microsoft ist nicht die erste Firma, die in Indien mehr als ein Reservoir für Arbeitskräfte entdeckt, sondern auch einen Markt für eigene Produkte. Und Microsoft folgt mit seinen Investitionsplänen nur wenige Tage auf den Chiphersteller Intel, der eine Investition von über einer Milliarde US-Dollar in Indien angekündigt hat. AMD wiederum lizenzierte sein Halbleiter-Fertigungs-Know-how an einen halbstaatlichen indischen Konzern. Und Cisco beispielsweise investiert 1,1 Milliarden US-Dollar für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Indien. (jk)