Pulitzer-Preis künftig auch für reine Online-Berichterstattung

Der renommierteste Preis für Journalisten kann ab dem kommenden Jahr erstmals auch für hervorragende Arbeiten vergeben werden, die ausschließlich im Internet erschienen sind.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der renommierteste Preis für Journalisten, der seit 1917 in den USA verliehene Pulitzer Prize, kann ab dem kommenden Jahr erstmals auch für hervorragende Arbeiten vergeben werden, die ausschließlich im Internet erschienen sind. Mit der Änderung der Statuten (PDF-Datei) will das Pulitzer-Prize-Komitee eigenen Angaben zufolge den zunehmenden Stellenwert des Online-Journalismus bei Zeitungen würdigen. Insgesamt gibt es 21 Kategorien des Pulitzer-Preises, davon 14 im Bereich "Aktueller Journalismus" (Tageszeitungen und Publikationen, die mindestens einmal pro Woche erscheinen); zusätzlich vergibt die Pulitzer-Journalisten-Schule der New Yorker Columbia University jährlich sieben Auszeichnungen in den Bereichen Literatur, Theater und Musik.

Online-Material hatte das 19-köpfige Preis-Komitee bislang lediglich als Zusatzinformationen (Datenbestände, interaktive Grafiken) zu Print-Artikeln in der Journalismus-Kategorie "Public Service" zugelassen – dieser Preis, mit dem 2005 die Los Angeles Times ausgezeichnet wurde, geht immer an eine Zeitung, nicht an Einzelpersonen. In den anderen Journalismus-Kategorien war bisher Voraussetzung, dass die für eine Auszeichnung vorgeschlagenen Arbeiten zuvor in gedruckter Form erschienen sein mussten. Künftig können in den Kategorien "Aktuelle Berichterstattung" sowie "Aktuelle Fotoberichterstattung" aber auch Arbeiten ausgezeichnet werden, die nicht auf Papier gedruckt, sondern ausschließlich digital verbreitet wurden.

Für andere Journalismus-Kategorien wie "Kommentar", "Investigativer Journalismus" oder "Auslandsberichterstattung" gilt künftig das Prinzip, dass ähnlich wie beim Zeitungspreis zusätzlich Online-Material eingereicht werden kann, dass aber ein Print-Artikel weiterhin die wesentliche Grundlage für mögliche Auszeichnungen darstellt. Nicht berücksichtigt wurde bei der Änderung der Pulitzer-Prize-Statuten das relativ neue journalistische Medium der Bloggs – dies, obwohl die Blogger-Szene aus der Online-Medienwelt inzwischen kaum mehr wegzudenken ist und Bloggs häufig als Informationsquellen von Journalisten genutzt werden. (pmz)