Ballmer: 2008 gibt es mehr Vista-PCs als Autos

60 Millionen Lizenzen für Windows Vista hat Microsoft bis Ende Juni verkauft. Dies und mehr wurde auf der Analystenkonferenz anlässlich der Quartalsbilanz deutlich.

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Microsoft hat seit dem Verkaufsstart von Windows Vista bis Ende Juni 60 Millionen Nutzungslizenzen verkauft. Das hat der Chief Operating Officer Kevin Turner während der Analystenkonferenz zur Besprechung der Ergebnisse des vierten Quartals bekannt gegeben. Bereits fünf Wochen nach dem Vista-Start habe Microsoft mehr Exemplare verkauft als es Mac-OS-Installationen gebe. Microsoft-CEO Steve Ballmer erwartet, dass Vista in den kommenden zwölf Monaten auf einer Milliarde Rechner installiert sein wird. Das würde bedeuten, dass es zum Ende des laufenden Geschäftsjahres mehr Vista-PCs gäbe, als es Autos auf der Welt gibt.

So wie im Bereich Software werde Microsoft auch bei Hardware "Weltklasse" sein, versprach Ballmer. Zunächst einmal habe sein Unternehmen aber aus den Fehlern zu lernen. Er räumte in Anspielung auf das Eingeständnis mit den Hardwarefehlern der Xbox 360, die zu Rückstellungen von über einer Milliarde US-Dollar führten, ein, es sei schmerzhaft gewesen, "die Abschreibungen zu verkünden, die wir zu verkünden hatten". Nachholbedarf sieht Ballmer auch im Bereich Online-Werbung. Hier habe Microsoft eine schmalere Basis als die beiden Weltmarktführer, daher müsse der Weg, wie Werbung online platziert werden kann, neu beschrieben werden.

Während sich Ballmer gewohnt kämpferisch gab, war Microsoft-Mitgründer Bill Gates wie immer für die Visionen zuständig. Er sieht die kommenden zehn Jahre als die interessantesten in der Unternehmensgeschichte an. Die Dekade werde unter anderem geprägt von der Weiterentwicklung der Prozessoren. Moores Gesetz werde weiterhin Gültigkeit haben. In fünf oder sechs Jahren werde es Prozessoren im 10-GHz-Bereich geben, glaubt Gates. Als zweite wichtige Entwicklung der nächsten zehn Jahre sieht er das Breitband-Internet an. Es führe dazu, dass Computer nicht mehr sämtliche nötigen Bestandteile enthalten müssen, sondern dass beispielsweise der Speicher sich an einem anderen Ort befindet.

Einen weiteren Schwerpunkt legte Bill Gates auf Nutzerschnittstellen. Einige der künftigen Möglichkeiten seien bereits in Microsoft-, aber auch in Produkten anderer Unternehmen enthalten. Hier verwies Gates ausdrücklich auf Nintendos Spielekonsole Wii und auf Apples iPhone, aber auch auf "Surface", eine Art Touchscreen-Tisch, den Microsoft Ende Mai vorgestellt hat. (anw)