E-Books: Barnes & Noble paktiert mit Microsoft

Die US-Buchhandelskette lagert das Geschäft mit E-Books und Lesegeräten in ein Tochterunternehmen aus, an dem sich Microsoft mit 300 Millionen US-Dollar beteiligt. Der Patentstreit der beiden ist damit Geschichte.

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Die US-Buchhandelskette Barnes & Noble lagert ihr Digitalgeschäft in eine Tochtergesellschaft aus, an der sich Microsoft mit 300 Millionen US-Dollar (227 Millionen Euro) beteiligt. Das teilten die Unternehmen am Montag in New York und Redmond mit. In das vorläufig "Newco" genannte Gemeinschaftsunternehmen, an dem Microsoft mit seiner Investition etwa 17,6 Prozent hält, bringt der Buchhändler zudem seine Bildungssparte ein. Mit dieser "strategischen Partnerschaft" legen beide Unternehmen darüber hinaus ihren Rechtsstreit um Android-Patente bei.

Barnes & Noble wird das Geschäft mit E-Books und den Lesegeräten der Nook-Familie damit auf Microsofts Plattform ausdehnen. Eine der ersten Produkte des neuen Unternehmens soll eine Nook-Anwendung für Windows 8 werden. Keine Angaben machten die Unternehmen zur Zukunft des Nook-Readers: Bisher setzt Barnes & Noble für die Tablet-Version auf das Betriebssystem Android – und lag deshalb mit Microsoft im Patent-Clinch. Ob die Zukunft nun Nooks mit Windows bringt, ist noch Spekulation.

Den Streit um die von Microsoft gehaltenen Patente, die der Nook als Android-Tablet verletzt haben soll, ist mit der neuen Partnerschaft beendet. Das neue Tochterunternehmen sowie die Mutter Barnes & Noble erhalten den Angaben zufolge eine Lizenz für die strittigen Patente. Microsoft hatte Barnes & Noble – wie eine Reihe anderer Hersteller von Android-Geräten auch – im vergangenen Jahr verklagt. Der Buchhändler hatte sich allerdings als wehrhaft erwiesen und die von Microsoft vorgebrachten Patente als "trivial" und "ungültig" bezeichnet. Dabei konnte Barnes & Noble zuletzt auch bei der US-Außenhandelsbehörde USITC punkten. (vbr)