Expression Blend wird Release Candidate

Parellel zur Präsentation seines noch nicht ganz fertiggestellten Design-Pakets Expression Studio auf der Computermesse CeBIT hat Microsoft den ersten Release-Candidate des GUI-Builders und Animationsprogramms Expression Blend zum Download freigegeben. Blend benutzt als internes Dateiformat die XML-Erweiterung XAML (eXtensible Application Markup Language). Dadurch können Gestalter ihre grafischen Bedienoberflächen direkt in Blend bestimmte Funktionen hinterlegen – etwa dass der Klick auf einen Button ein Video startet. Aber auch die Code-Entwicklungsumgebung Visual Studio soll mit den XAML-Dateien aus dem GUI-Gestalter problemlos umgehen können. Damit soll Blend nach den Vorstellungen der Microsoft-Entwickler die Brücke zwischen Design und Code-Entwicklung schlagen und eine enger verzahnte Zusammenarbeit zwischen Gestaltern und Programmierern möglich machen.

Das Expression-Studio-Paket soll voraussichtlich im Juni oder Juli auf den Markt kommen. Es umfasst neben Blend den Vektorzeichner Expression Design, der aktuell als kostenlose Beta-Version im Web erhältlich ist. Bei den Werkzeugen gibt es zwischen Blend und Design zwar einige Überschneidungen (etwa bei Tools für Transparenz oder Gradienten), das Zeichenprogramm passt aber beispielsweise Strichstärken an den Druck des Stifts auf einem Grafiktablett an und bietet damit deutlich mehr Gestaltungsspielraum als der visuelle Schnittstellen-Editor Blend. Design ist zwar ein eigenständig benutzbares Vektorzeichenprogramm, erfüllt innerhalb des Expression Studio aber eher die Aufgabe eines "Zulieferers" für die anderen Programme, wie es Microsoft-Entwickler Oliver Scheer auf der CeBIT ausdrückte.

Solche von Design zugelieferten grafischen Elemente sollen nicht nur Programmoberflächen aufpeppen, mit Hilfe des Frontpage-Nachfolgers Expression Web finden sie auch ihren Weg ins Internet. Der WYSIWYG-Editor ist als einzige Komponente des Pakets bereits seit Anfang des Jahres im Handel. (pek)