Nur ein Bewerber für französische UMTS-Frequenzen

Bei einer öffentlichen Konsultation im Herbst 2006 hatten noch mehrere Telekomfirmen ihr Interesse bekundet.

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Bei der laufenden Vergabe des vierten Frequenzpaketes für 3G-Mobilfunk in Frankreich hat sich lediglich ein einziges Unternehmen beworben. Nur der Internetprovider Free, ein Tochterunternehmen von Iliad, hatte zum Ablauf der Frist am Dienstagmittag einen Antrag eingereicht. Dies hat die französische Regulierungsbehörde Arcep mitgeteilt. Sie hat nun bis Februar Zeit, den Antrag zu begutachten und über die Vergabe der Frequenzen zu entscheiden.

Bei einer öffentlichen Konsultation im Herbst 2006 hatten noch mehrere Telekomfirmen ihr Interesse bekundet. Das vierte Frequenzpaket umfasst 2×15 MHz im gepaarten UMTS-Bereich und 5 MHz im ungepaarten. Es wird in einem ähnlichen Schönheitswettbewerb vergeben wie jene drei UMTS-Frequenzpakete, die 2001 und 2002 den bestehenden GSM-Netzbetreibern SFR, Orange und Bouygues zugeteilt wurden.

Wenn Free die Frequenzen zugeteilt bekommt, müssen nicht nur Netzabdeckungsauflagen, sondern auch finanzielle Verpflichtungen erfüllt werden. Neben einer Einmalzahlung von gut 619 Millionen Euro fällt eine jährliche Gebühr in Höhe eines Prozents des mit den Frequenzen erzielten Umsatzes an. Um den Markteinstieg zu erleichtern, soll der vierte 3G-Anbieter das Recht erhalten, außerhalb der eigenen Netzabdeckung das GSM-Netz eines Konkurrenten zu benutzen. Dazu kommt das Recht auf Mitbenutzung bestehender Mobilfunkmasten.

Die Regulierungsbehörde plant, allen UMTS-Netzbetreibern auch bisher für GSM verwendete Frequenzbereiche im 900- und 1800-MHz-Band zuzuteilen (so genannten "Refarming"). Damit können weniger dicht besiedelte Gebiete effizienter versorgt werden. Außerdem kann damit die Netzabdeckung in Gebäuden verbessert werden. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)